Sonntag, 16. November 2008
Eigentor, Dude!
Mit Biegen und Brechen wird Obama als Identifikationsfigur für die Null-Bock-Extrem-Brutal-Ghetto-Imitations-Szene des aufstrebenden deutschen Nachwuchses dienen.
Motherf..., Ho, Bitch, Pimp. Shooting the hoops, pussy. Dude!
Deutsche Jungs. This dude got brains and manners. Und das iss ja dermaßen uncool. Du lieber Gott. Brains wirft man doch mittels Komasaufen über Bord, damit das alles so richtig authentisch wird, wenigstens in den eigenen Ohren, wenn man die Vokabeln verlautbaren lässt: Motherf..., Ho, Bitch, Pimp. Shooting the hoops, pussy. Dude!
Da fäll tmir nur eins dazu ein: Duh! Eichendoor!
Heidi 2.o meint:
Give me five!
Obama und Berliner Graffity
Nun hat sie sie wieder, die große Rolle in der Weltgeschichte, ach was die Haupttrolle in der immer währenden globalen Medien-Gegenwart.. .
In Berlin, da wummert wieder einmal Bedeutung schweres Weltschicksal.
Seit Kennedys Krapfenbekenntnis und dem Mauerfall war nichts mehr so getränkt mit Gravitas und Verheißung und ganz ganz großer Geschichts-Graffity, als an jenem Tag an dem Barack Obama seine Rede hielt und den Berlinern schuppdiwupp ihre neue alte Identität verpasste: Berliner, das sind doch die Leute, denen es beschieden ist, große Augenblicke der Weltgeschichte live mitzuerleben, ach was, zu machen!.
Nun ist Er also gewählt. Obama und die Berliner sind es wirklich, die jetzt das zuerst mit-machen müssen, das Große und Schöne und Gerechte, das Er verheißt. Die Stadt, von der alles ausgehen wird.
Alles andere ist Merkulatur.
Heidi 2.0 meint:
Alles andere ist Luft für die Berliner. So sind die halt.
Sonntag, 19. Oktober 2008
Es muss nicht immer Kaviar sein
"Es muss nicht immer Kaviar sein."
Genau, schiebt doch auch mal Semmeln rein.
Oder fettes Brot.
Naomi Klein, hält Milton Friedmans perfektes Wirtschaftssystem für nicht
gescheitert, sonder für vollendet.
Ich verstehe das so:
Wenn ein ganz tolles, schnelles Auto mit hoher Geschwindigkeit auf eine Betonwand zu fährt, und es aber heißt, das Auto wird in letzter Sekunde senkrecht in die Luft steigen, und danach wird Alles, Alles aber auch Alles, ganz, ganz anders und besser sein, und alle werden wohlhabend und gut ernährt sein, und es gibt ganz tolle irre komplexe Berechnungen dafür, dass es so sein wird, und dann, dann knallt das teure Auto gegen die Wand und alles ist hin. Totalschaden.
Dann ist das Ziel: nämlich, ein Auto mit hoher Geschwindigkeit gegen die Wand knallen zu lassen, vollendet.
Gescheitert - - wenn dieses Wort überhaupt der weiteren Erwähnung bedarf - - ist die Rhetorik, die sich um diesen Vorgang rankt. Aber vom Anspruch her... kann Rhetorik denn scheitern? Rhetorik meint doch, viel Worte "nur Worte nur Worte", die nie das meinen, was sie sagen. Insofern ist auch die Rhetorik nicht gescheitert, sondern ein Teil der Vollendung.
Ich glaube, es ist Zeit, wieder Apollinaire aus zu graben. Surrealismus ist keine Kunstform mehr, sondern eine Wirtschaftsform, die aber sehr gut nach der Lektüre von Apollinaire zu dechiffrieren ist. Einen wichtigen Brückenschlag zurück zum französischen Surrealismus aber schenkt uns Naomi Klein in ihren Werken. Als eine Art Simone de Beauvoir der Finanzwelt. Hat man sich da erstmal durchgearbeitet, steht einem der Dadaismus offen, der im gegenwärtigen Finanzdenken seine Vollendung im Duh-Duh-Ismus findet.
Also wie in:“How did we manage to blow all the money, dude?“ "Dunno, man, I have no clue whatsoever". „Duh!..Duh!“
Heidi 2.0 meint: also die Naomi Klein, das ist eine Art kanadische Jeanne D'Arc, außer, dass es gut für sie ausgeht. Hoffentlich. Hoffentlich peilen das wenigstens jetzt die frankophonen Kanadier, dass man eine Jeanne D'Arc besser am Leben lässt..
Donnerstag, 16. Oktober 2008
Das konsumistische Raushau Manifest, FAZ
Albernheit beiseite, ich blättere in der Wochenend FAZ.........
Die Frankfurter Allgemeine gibt sich ganz entspannt:
Da wäre der Textauszug aus einem Buch, sinngemäß - - jene die das Geld einfach immer rausgehaut haben - - die fühlen sich jetzt ganz gut - -denn es kommt schon darauf an, wie man sein Geld auf den Kopf haut - -ob es Spaß macht oder weh tut. Und die, denen es schon immer Spaß gemacht hat, die gewissenlosen, Taugenichts -Boheme -Konsumi-Typen, die gucken diesem Spektakel jetzt so richtig entspannt zu. Ja! Entspannt, ganz ohne Häme. Denn fast, nicht ganz restlos, aber beinah ist dieses nagende schlechte Gewissen darüber weg, dass man nicht das Vernünftige, Erwachsene tat, also mit dem Banker herumtat und das Geld, wie heißt es so schön: an-legte. Sondern es absichtlich raus-haute. Ganz ohne Beratung.
Und dann, das treibt es auf die Spitze: die FAZ veröffentlicht ein doppelseitiges Portrait über Kenneth Gailbraith. Ein freundliches. Und Keynes kommt auch gut weg. Und der New Deal. Und Friedmann weniger gut. Der wird ganz, ganz flüchtig erwähnt und dann nur in Gailbraith-Sätzen etwa wie:
“Milton Friedmann zum Wirtschaftsberater von Indien zu machen, das wäre, als ob man den Papst zum Leiter einer Abtreibungsklinik ernennen würde.”
Wenn sich jetzt die FAZ wohlwollend über Keynes und Gailbraith äußert, ja dann, dann ist auch Naomi Klein bald dran. Die wäre dann richtig Mainstream geworden. Ob das gut ist? Ob die auf der Buchmesse sein wird?
Gedankenverloren setze ich die Bodum-Cafetière ab. Sie hat kleine geschwungene Metallfüße.
Für diesen Genuß hab ich Geld rausgehauen. Raus-gehauen. Raus-gehauen.
Für diesen kleinen losgelösten Moment des Glücks.
“Erhebet die Tassen!”
“Wir haben sie im Schrank. Alle.”
Das war das konsumistische Raushau Manifest.
Heidi 2.0. meint:
Ein Heidenspaß!
Donnerstag, 2. Oktober 2008
Die Fälschung, Schlöndorff
Bruno Ganz, Journalist, rennt in Beirut herum, Kugeln pfeifen in gehörigem kolonialaffinen Abstand an ihm vorbei. Wer so lässig die Schießereien auf den Straßen ignorieren kann, den ignorieren eben die Kugeln auch. Das scheint erst mal die visuelle Logik des Films. Ist es eine bewusste Überhöhung des vor einigen Jahrzehnten wirklich noch sicheren Status' des Kriegsberichterstatters? Heute ist das einfach nicht mehr denkbar.
Noch zeichnet sich keine Botschaft für mich ab im Film. Werde ich aufgeben? Keine Ahnung.
Heidi 2.0 meint: Den Bruno haut eben nichts so leicht um. Das ist die Botschaft.
Fannie und China: Dringliche Post für Bloomberg
Derierre, Tush, Behind, Butt, Fanny
Schlimmstenfalls war dem Bildungsbürger die Koseabkürzung für Stephanie, als Fanny oder Fannie aus den Bergmann Ouevre „Fanny und Alexander“ bekannt. Aber Fanny hat noch eine dritte Bedeutung auf die William Pesek hinzielt: Derierre, Tush, Behind, Butt, Fanny - -you get the idea: einen Tritt in den Hintern soll dem Geldinstitut verpasst werden.
$376 China Milliarden für Fanny
Nun aufgebracht dürften die Chinesen allemal sein.: $376 Milliarden langfristige Darlehen hat China in U.S. Investitionen, stecken heißt es im Beitrag und das meiste davon in Fanny May und Freddie Mac.
Die freie Marktwirtschaft soll zeigen was sie kann
Und die tapferen Elite-Erben der Declaration of Independence möchten, so ließen Sie immer wieder verlauten nicht wirklich die freie Marktdynamik beeinflussen und staatlich intervenieren und etwa Fanny mit öffentlichen Geldern retten oder sowas. Das ist einfach nicht die amerikanische Art – hieß es noch vor einigen Wochen gegenüber China.
Die freie Marktwirtschaft aus Chinas Sicht
Dann kam die Email von Yu Yongding an Bloomberg - -jemand der sich mit Finance sehr gut auskennt und auf den die China Regierung hört.
Der beschrieb dann, wie es nun mit den viel bemühten Kräften des freien Marktes sich so verhalte:
Wenn Fannie May and Freddie Mac zusammen krache ohne adäquate Kompensation ausländischer Investoren, dann sei das sicher nicht das Ende der Welt. Aber eben das Ende des gegenwärtigen internationalen Finanzsystems.
Tsunami
Wie das passieren könnte ist alles sicher ungeheuer komplex, denke ich mir. Und ja, dass China aus Rache nun Dollar in Euro eintauschen würde, das wäre sicher nur ein Teilszenario, wenn überhaupt. Grundsätzlich aber wenn China Amerika eben so viel Kohle gepumpt hat, dann ist das irgendwie mit ins Kräftespiel der freien Märkte ein zurechnen. Eher so wie die Wellen eines Tsunami, die sich an vielen Küsten brechen aber durch ein oder zwei gewaltige Meeresbeben ausgelöst worden sind.
Man kann einem Tsunami nicht sagen, nö wir wollen hier niemand in Sicherheit bringen, keine Dämme bauen, denn die Strände sollen sich naturgemäß entwickeln. Und der Tsunami sagt: na gut, aber ich wollte nur Aufmerksamkeit darauf lenken, dass ich auch irgendwie äh eine Naturkraft bin und so.
Ahm ja....
Pelosi
sagten sich dann Pelosi und Paulson am Sonntag dem 28.September noch rechtzeitig im White House, na dann bauen wir mal doch lieber Dämme.
Heidi 2.0 meint:
Ach wie schön, dass niemand weiß, dass Heidi mehr als Heidi heißt.
Donnerstag, 25. September 2008
Wie ist der Vibe in Davos?
Was bedeutet Deleverage?
Wie sehr bedauern uns die Chinesen?
Das ist die Rhetorik in amerikanischen Medien.
Medien in Europa dagegen beklagen das Ende, den Bankrott des Kapitalismus.
Ende der Rhetorik.
Außer in Davos.
Europa und die U.S.A. sind einfach sehr unterschiedlich.
Übrigens auch hinsichtlich Freier Rede.
Die Krise erklärt:
Deleverage ist wenn man sich billiges Geld geliehen hat fürs Glückspielen und nun weil man das Geld verloren hat, weniger oft billiges Geld ausleihen wird in der Zukunft und es nicht mehr verspielen will. Und wenn man eine Bank ist und wenn das Glückspiel internationale Finanzmärkte heißt.
Aber das ist doch nicht das Ende der Märkte. Nur ein kleiner Moment der Besinnung auf Seiten des Finanzmarkts. Für den man jetzt sehr viel Geld von Paulson kriegt.
Ein Rettungspaket.
Das ist die Freie Rede der amerikanischen Medien.
Heidi 2.0 :
War das jetzt subtil oder ein Wink mit dem Weidezaunpfahl? Oder äh Freie Rede? Pscht.
Freitag, 8. August 2008
Dekonstruktion einer Gattung
die des einsamen/schweigsamen/eigenwilligen, von seinen Kollegen aber zutiefst geschätzten, Polizisten.
Er hat einen schweren Schicksalsschlag erlitten, dieser Polizist und leidet nun immer still vor sich hin.
Dieser Schicksalsschlag hat seine Leidensfähigkeit und seine Menschenkenntnis erweitert. Dies wiederum führt zu einer zutiefst menschelnden Perspektive und einem unbeugsamen Gerechtigkeitssinn, der niemand verschont. Das menschlich allzu Menschliche in den Nichtpolizisten-Figuren, die seinen Weg kreuzen verzeiht er.
ABER WEHE WENN DER GERECHTIGKEITSSINN DIESES POLIZISTEN GEPAART MIT ERINNERUNGEN AN DEN ERLITTENEN SCHICKSALSSCHLAG WIE SCHLAFENDE HUNDE ERWECKT WERDEN und dies von einer nicht polizistischen Figur im Krimi, dann darf der Polizist alle und jegliche Rechte des Verdächtigen oder einfach Zivilmenschen verletzen, auf sie herum trampeln; und wir als Leser nehmen es nicht nur billigend in Kauf - -wir erleben es als Erleichterung - -Katharsis. Denn es war ja gerade das menschliche Element im Polizisten, das den moralinsauren auf Demokratie basierenden Dienstvorschriften in das Gemächt trat. Das können wir doch alle nachvollziehen.
Genau.
Und wenn nun der geneigte Leser als vollkommen unschuldiger Passant in Wirklichkeit an einen tobenden Polizisten in Uniform trifft, der seine Rechte und Würde zerbröselt, so möge er sich doch bitte daran erinnern, dass das Genre jedem aber auch jedem Polizisten diesen Freibrief, sich so zu verhalten, ausgestellt hat - in den Augen der geneigten Medienöffentlichkeit, die mit Öffentlichkeit per se gleich zu setzen ist.
Denn natürlich haben wir alle Schicksalsschläge erlitten. Aber es ist eine Machtfrage, wer wem seinen Schicksalsschlag spüren lassen darf. Diese Machtfrage hat jene Gattung des Detektivromans ein für alle mal geklärt.
Heidi 2.0 meint:
Die Griechen hatten die Polis und das Trojanische Pferd und das Palimpsest.
Dafür hat die Moderne die Polizei mit fahrbarem Untersatz und Verlage. .
Aber auf meine Alm kommen nie Pferde hinauf. Eher Ziegen, Kühe und Packesel.
Und es gibt keine Trojanischen Packesel oder?
Die Wunde von Braun
Meister der Verstellung, tagsüber der Handlanger des Kapitals und in den Nächten der Agent der werktätigen Massen.
Die Matahari des Wirtschaftswunders eben.
Was der “hippen” Gewerkschafterfigur, weniger störte als den trockenen Chef-Buchhalter in der Firma, in welcher die Schygulla/Braun Procura war,
Hannah Schygulla in Rainer Werner Fassbinders Film, “Die Ehe der Maria Braun”, kriegt am Ende ihren Mann zurück, der für sie ins Gefängnis ging. Sie hatte nämlich den Ami-Negersoldaten tot geschlagen mit dem sie was hatte, als der Gatte aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrte und auch ganz schnell das Mischlingsbaby in ihrem Bauch abgetrieben, das sie mit dem Neger haben wollte, sie hatte ihn ja lieb.
Für den Gatten im Knast, machte sie etwas aus sich, damit er sich freuen konnte, wenn er raus kommen würde.Sie liebte ihn.
Nun zur Wunde von Braun:
In den allerletzten Szenen. Gatte und Gattin vereint im Wohnzimmer, kurz zuvor rührend bedacht mit großzügigem Erbe eines Gönners, tönt aus dem Radio eben jenes “Dohrr, Dohrr, Doohr” das wohl jeder Deutsche nun wenigstens aus dem Trailer von “Das Wunder von Bern kennt”. Fassbinders O'Ton nehme ich an.
Deutschland wurde Weltmeister im Fußball, die Schygulla geht darauf hin in die Küche um sich eine Kippe anzuzünden. Was Fassbinder aber uns vorher schon gezeigt hatte:die sonst so aufgeweckte Schygulla/Maria hatte das Gas am Herd vorher nicht so ganz gründlich zugedreht.
Es macht also BUMBUM und alles fliegt in die Luft.
Die von Trotta sagte in einem Interview nach dem Film. Die Figur der Braun stand bei Fassbinder für das Wirtschaftswunder, das nur aus Kälte bestand. Und alle Deutsche hätten ja eigentlich damals den Knast verdient. Diese Generation habe sich den Wirtschaftswunderknast geschaffen und sich in diesem virtuellen Gefängnis gut eingerichtet. Und waren Wirtschaftsweltmeister geworden, bevor sie Fussballweltmeister geworden sind. Aber der Mensch blieb auf der Strecke.
Die Chance nach dem Krieg, sich zu verändern, war weg, ging futsch. Und so ist die Figur des Wirtschaftswunders, die Braun im Moment der äußeren Erfüllung eben abgebrannt.
Diese Fassbindersche Sicht klingt ziemlich moralinsauer und herbeigequält.Außerdem - -was soll daran falsch sein, dass Menschen innerlich kaputt und äußerlich wohlhabend sind - - wenn sie es denn sind.
Und was soll man von Menschen erwarten, die massenhaft willige Helfer des Massenmords gewesen waren - -sollen sie die oft zitierte, in die tiefsten Tiefen nach innen emigrierte Restmenschlichkeit hervor kramen und gleichsam Trümmerfrauensibelchen werden, bei aller zupackender Härte und Berechnung?Nein, so etwas wäre wirklich zu grotesk..
Samstag, 19. April 2008
Emilia und Fulvio Pierangelini
Gabero Rosso, San Vincenzo
Ich verstehe Emilia und Fulvio Pierangelinis Dilemma. Doch, wirklich. Denn mein Brot, das ich sorgsam gewählt hatte, wollte vom Einlesegerät an der Supermarktkasse nicht angenommen werden. Die männliche Kassenkraft drückte und schob und warf und drehte das Brot solange das leblose Ding, das es für ihn war, bis es auch für mich ein Stück tote, degradierte Massenware wurde und ich empört den Supermarkt verlies. Wort, Sprach und Brot los.
Archaischen Regungen wie diesen verschafft Fulvio Pierangelini jene berühmt berüchtigte Dramaturgie, die Empörung der Wort reichen Art in Massenmedien hervorruft.
Dabei treiben Emilia und Fulvio nur die tief verwurzelte, mediterrane Tradition des Einsammelns und Auswählens von Obst, Gemüse, Fisch, Geflügel und Fleisch als Vormeditation zum Gericht auf die Spitze. Sie halten Zwiesprache mit den Früchten der Erde, denen Leben innewohnt und lassen sich ein auf das zu erschließende Geheimnis der Zubereitung.
Zugegeben, sich beim Gang durch den Gemüsemarkt oder den Fischhallen sich das Abendessen zusammenstellen, sich von jenem Fenchel und dieser Krabbe anlächeln zu lassen - - das können doch noch viele von uns. Daraus aber etwas wie einen Starkochstil abzuleiten, das ist - ganz ohne Ironie - ein echt starkes Stück. Wo sich doch jeder Mainstream Starkoch hinter dem ausgefuchsten Fusion-World-Ethnie-Bio-Slow-Food oder sonst was Stil und hinter detaillierten Menüs verbarrikadiert und Kochbücher veröffentlicht, von denen man schon weiß, das letzte, das allerletzte Geheimnis der Starkoch-Zutaten wird auch dort nicht enthüllt.
Da kommt einer wie Fulvio Pierangelini und "macht was mit Essen", das auf einer Sensibilität und Kreativität beruht, die gar nicht vorgeben will, sie sei irgend etwas anderes als unfassbar.
Fulvio Pierangelinis Dilemma besteht nun darin, nicht den Hokuspokus der Gourmet-Kultur vorzuschieben, wie jeder andere Vernuft begabte, talentiert Koch, um darin quasi seine wahren Künste zu entfalten; sondern das Unsichtbare nicht nur sichtbar sondern als höchstes Gut in Szene zu setzen. Das Dilemma eines jeden Künstlers also, der im Markt und mit dem Publikum agiert. Denn Emilia und Fulvio sind zwar weltbekannt für ihre Kichererbsenpüree-Shrimp Kombination.
http://breadchick.com/?s=broil
....Aber andere haben daran verdient. Und so ist es fatal, auf ein wenngleich gelungenes Rezept reduziert zu werden. Es geht um etwa anderes:
So werden die Gäste von Fulvio Pierangelini
http://www.gamberorosso.it/portale/Homepage/homepage
einer "Aufnahmeprüfung" unterworfen und aufgefordert, sich innerlich auf das wahre Erleben einzustimmen. Diese Aufnahmeprüfung kann man auch nicht bestehen, übrigens.
Etwas sagt mir, dass nicht der verfeinerte Kitzel gelangweilter Gaumen den Elite-Kochstuben Existenzberechtigung verleiht, sondern eine Darbietung der Speisen, die eine Rückerinnerung in Gang setzen an unsere archaische Verbindung zu Nahrung als etwas, das Lebendigkeit (nicht nur Sättigung oder Gaumenkitzel) spendet. Dieses jedoch kann nur ein Künstler. Oder ein Zenmönch. Oder Omi. Oder du und ich. Oder Alice Waters. Oder Nat. Oder die Leute von Monmouth.
Emilia und Fulvio Pierangelini
http://www.gamberorosso.it/portale/Homepage/homepage
http://www.wineblog.it/?p=34
http://winecountry.it/articles/accidental-enotourist/239
Heidi 2.0 meint:
Aufnahmeprüfung für den Genuss unserer Ziegenmilch?
Zu Fuß auf unsere Alm gelangen. Wer mit der Gondel kommt, wird abgelehnt!
Montag, 24. März 2008
Gattaca
Aber es ist was dran - Filme ansehen macht glücklich. Über Ostern sah ich:
Supersize Me, War of the Worlds, Lola Rennt, U2 in 3D. Am rührendsten war "Krieg der Welten". Der Einfallsreichtum und die gewitzten aber auch etwas kindlichen Spezialeffekte, die man sich damals, 1952, in den Paramount Studios ausdachte, das "Can Do" Weltbild, das damals vorherrschte - - man werfe mal eben eine A-Bombe auf die Aliens, und solange die versammelten Zuschauer in der Bevölkerung die Augen bei der Explosion zu halten, passiert auch denen nicht wirklich was. Und da die A-Bombe dann doch nichts bewirkt, hilft nur noch beten und der Dinge harren. Während gebetet wird, erledigten dann Gottes eigene Bakterien die Marsmännchen. Bakterien, an die wir uns per Evolution gewohnt hatten - - die Marsmännchen aber nicht. Ha. Na dann. Aber so einfach ist es nicht. Mit dem Film. Dieser H.G. Wells. Da fallen Sätze wie:
. . .. verbrannte Felder und Wälder, Menschen werden von ihren Wohnungen vertrieben, der anfängliche Strom der Flüchtenden wird zu einer Schockwelle, einer gigantischen Massenbewegung..
Ich gehe in mich an Ostern und der Gedanke kommt mir, dass die wahren Aliens wir sind. Feinde der Erde und unserer selbst.
Ein unbequemer Gedanke.
Heidi 2.o meint: Die Berge dieser Welt sind weise und gütig und mächtig, sie werden uns überleben, wenn auch nicht ihre Gletscher.
Sonntag, 24. Februar 2008
Von Gatekeepern und anderen Dinosauriern
Dabei seien Journalisten, selbst wenn sie in den Strudel von Arbeitsüberlastung und mangelnder Zeit für Recherche geraten sind, immer noch berufen, dem Volke die kristallklare Peile zu verklickern, wer herrsche, wer lüge und wer ausbeute.
Auch sei das Internet für das Publikum immer noch so verwirrend, dass dem Journalisten heute gar eine pädagogisch ordnende Rolle zu käme -- etwa die eines Gate-Keepers, also eines Erzengel Michaels sozusagen -- der mit gespitztem Stifte den Irrungen und Wirrungen des Netzes vermittelbare Bedeutung zu entlocken und die Schlacke der seichten oder gar manipulierenden Inhalte entfernen soll.
Der so erzieherisch zu reinem Inhalte geführte und von ehedem von der etablierten Presse als debil erachtete Leser, könne dann wieder zur Räson gebracht werden.
Hm. Verführerisch einfaches Szenario, dies. Dabei fällt mir eine wehmütige Rückschau der ZEIT auf die Achtundsechziger Generation ein. Damals, hieß es dort, gab es wenigstens noch einen konkreten Feind. Aber heute - - wer soll an alledem schuld sein? Die Globalisierung? Merkel? Die Antwort sei leider etwas komplexer, als es das heute nach gerade kuschelig einfach anmutende Weltbild der Rebellen des letzten Jahrtausends schildere.
Und wollen wir Leser wirklich einem unter seiner Rolle ächzenden Journalisten abfordern, für uns erst mal zu gucken, was da vom Internet her delektierbar sei? Oder möchte ich gar subtil pädagogisch in die richt'gen Bahnen mittels Zeitung geleitet werden, um nicht den anti-demokratischen Verführungen des Netzes anheim zu fallen?
Da müsste ich aber ganz schön debil-regressiv sein, um das zu wünschen. Aber ich kann ja eben mal als Nicht-Journalistin – d.h. Als Debilverdächtige - - eine Antwort auf solch Ansinnen äußern, und zwar in ganz regressiv-debiler Art:
„AUA“
Heidi 2.o meint: Das Echo von AUA ist AUA-AUA.
Und doch gibt es nette Journalisten. Nur so, zur Ausgewogenheit.
Hier bin ich nämlich die Gate-Keeperin.
Alice Waters
Waters hatte in Frankreich studiert und etablierte später in der intellektuellen Hochburg Berkeley ein Bio-Restaurant. Nichts Besonderes eigentlich, außer dass bei Chez Panisse auf französische Esskultur bestanden wurde. Kellner und Chefköchin Alice waren also keine schnöden, all-amerikanischen Dienstleister - oh nein -, sondern Persönlichkeiten. Alices Domäne war die Gourmet-Küche, von der aus sie mit dem Anspruch der Künstlerin, ganz in der Tradition europäischer Edelgastronomie regierte.
Das experimentierfreudige Berkeley machte mit und bereitete so den Weg zur California Cuisine; denn was als Geheimtipp begann verwandelte sich bals in einen gefeierten Kult.
Die Region um Berkeley - also Marin County - wo landschaftlich malerische Städtchen und Dörfer Heimat für eher wohlhabende Kreative aus San Franciso sind, fühlte sich angesprochen und pilgerte zu Alice – trotz oder gar wegen der für kalifonrnische Verhältnisse gestrengen gallischen Esskultur.
Zu Tisch bei Chez-Panisse gelangten indes frisches Bio-Obst und -Gemüse aus eben jenem Marin County sowie dem etwas entfernteren Sonoma County und Napa Valley - die letzeren Beiden sind heute Synonyme für kalifornischen Weinbau, an dessen weltweiten Erfolg Alice auch nicht ganz unschludig ist.
Und so schildert Alice die Anfänge der Küche, die auf regionale Bio-Frische setzt:
„diese Leute tauchten bei meiner Küchentür auf und boten mir Soja-Sprossen, Spinat, Brokkoli und Birnen aus Ihren Bio-Anbauhöfen vom Umland an. Ich sagte Ihnen, bringt mehr davon und macht einen Plan darüber, was ihr mir bringen könnt. Bald arbeiteten wir eng zusammen und ich konnte beginnen, meine Kreationen auf die zugesagten Ingredienzen dieser Biolbauern abzustimmen.“
So ungefähr muss es gelaufen sein. Das Prinzip regionale, ausgesuchte Bio-Zutaten als Grundlage für gehobene, Bio-Feinschmecker Küche war geboren.
Die Folgen und Wechselwirkungen sind allseits bekannt - - Bio-Bauern bauen interessantere, vielseitigere Feld-Früchte an, es gibt keine langen Transportwege, der Gegensatz zwischen Genuss und bewusstem Konsumieren wurde aufgehoben.
Unter Alices Ägide in Berkeley entstand der Edible Schoolyard - - der zum Verzehr geeignete Schulhof - - ein Projekt, das Schulkindern Gärtnern lehrt und zwar für den eigenen Lunch.
Alice ist nun eine Berühmtheit unter Kennern geworden, die den Amerikanern seit Längerem beibringt, warum frische, hochwertige Bio-Zutaten die halbe Miete bei einem guten Mahl sind.
Links vom Text:
www.chezpanisse.com
www.chezpanisse.com/pgalice.html
www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=9848900
www.edibleschoolyard.org/ppl_aw.html
www.starchefs.com/AWaters/html/index.shtml
Heidi 2.0 meint – ja? Also ich hab schon immer die lieblichste Ziegenmilch direkt hier von der Alm getrunken. Was soll daran neu sein?
Montag, 7. Januar 2008
Adler, Ted, TheFunded.com
Wired 15.12. 2007, Condé Nast Verlag
Carlyle Adler enthüllt die Identität des CEO Rebellen Ted, der eine anonyme Bewertungswebsite über die Machenschaften der Venture Capital Firmen in Silicon Valley an Weihnachten 2006 baute: TheFunded.com
Wired, das hippe Avantgarde Magazin begann eine halbe Autostunde nördlich von Silicon Valley - in San Francisco - als Pionier für erfrischend schräge, kreative Einblicke in das Boom Tal.
Heute wagt Wired als erste Print Publikation, Sandhill Road VCs zu dekonstruieren.
Denn die vermeintlichen Venture Capital Günstlinge, die CEOs und Gründer rebellieren. Sie haben eigentlich alles satt: vom Ausschlachten und Klauen ihrer Businesspläne, dem Diktat des Kapitals über kreative Entscheidungen, zum taktischen Vorenthalten von Geldern, um die Firma in den Ruin und die absolute Abhängigkeit zu treiben.
Darüber wurde sehr, sehr lange geschwiegen.
Ted, TheFunded.com und Carlye haben das geändert. Ted betreibt eine anonyme Bewertungswebsite von gedemütigten und ausgeplünderten CEOs.
Hinter dem Pseudonym „Ted“ verbirgt sich Adeo Ressi, ein erfolgreicher Gründer, der seine Identität gegenüber dem Brooklyner Wired Autoren Carlye Adler enthüllte und sich zu hause in seiner New Yorker Wohnung einem Interview stellte. Mit dabei ist Adeos kleine Tochter Kali, und verschwiegen wird auch nicht, dass der Schwiegervater in kritischer Verfassung im Krankenhaus liegt.
Einem CEO der dank gesunder Bodenhaftung der eigenen Überhöhung entgegenwirkt, sei es auch gestattet, abzubilden, wie die Sandhill Road Player Firmen von Gründern in den Sand setzen, um sie dann wie Strandgut einzusammeln.
Carlye Adler beschreibt dann auch im Weiteren echte Alternativen zum bürokratischen, undurchschaubaren VC Prozedere:
Angels und Hedge Funds. Sie agieren wie einst VCs in ihren besten Jahren – spontan, intuitiv. Die Ironie dabei: VCs platzen beinah vor Geld.
Und Adeo Ressi, ist er nun ein Gescheiterter, der sich rächen will?
Fehlanzeige.
Seine Firma „Game Trust“ wird er an Real Networks verkaufen, berichtet Carlye.
Der klassische Erfolg-Weg eines Start-Ups: von einem Großen gekauft werden.
Die Ressis ziehen demnächst nach Palo Alto. Wird Adeo eine neue Ära einläuten? Und aus dem Heretiker ein Palo Alto Player werden? Gespannt werden wir auf Neuigkeiten von Carlye und Adeo warten.
Wired Weihnachten, Seite 274
TheFundedcom
„Trashing VCs Since 2007“
by Carlye Adler, Brooklyn
Heidi 2.0 meint
Sand Hill Road – Sandhügelstraße? Nomen est Omen, sag ich da nur.
Keywords: Adeo Ressi, Carlye Adler, Wired,TheFunded.com, Creative Class
Donnerstag, 20. Dezember 2007
Stars im Goldenen Käfig
Entertainer und Stars sind gefangen in einem Goldenen Käfig, in dem sie oft hungern und keiner glaubt es..
Diese Käfig aus Gold, der Neid, Bewunderung und mythische Überhöhung schürt, gehört zum Kapital, zum Brand-Wert eines Stars.
Wer schürt mit? Die Producer, Regisseure, PR-Agenten, TV und Kinoketten; Vermarktungs- und Verwertungsgesellschaften und die Stars selbst. Ein aberwitzig komplexes Zusammenspiel von Interessen; aber allen Machtkämpfen wird das Eine untergeordnet: Der Bekanntheitsgrad der zu verwertenden Performer.
Performer werden zur Marke, profitieren davon und jeder ist glücklich. Das ist die einfache Version. Aber...was geschieht mit den weniger berühmten Darstellern des Filmgeschäfts?
Gnadenlos werden auch sie als priviligierte Bewohner des Goldenen Käfigs porträtiert.
Dabei erleben sie wenig Gold und viel Käfig. Der hängt schön oben und ist weit sichtbar.
Überhöht also....Aber das mit der Futterration stimmt nicht mehr ganz. Trotzdem, der Vogel hat schön zu singen und strahlendes Glück zu mimen.
Torpediert solch ein Vogel die überhöhte Rolle mit schnödem Gekrähe nach mehr Körnern, so macht dies den eigenen Marktwert kaputt. Und Vögelchen kriegt bald gar keine Körner mehr. Schlimmer noch, man glaubt es ja nicht wirklich. Wer Glanz und Glamour abstrahlt und dennoch jammert, wird zur Prinzessin auf der Erbse.
Screenwriter sind ein bedeutender Faktor des gut geölten Systems, das Performer überhöht. Und wenn sie mit ihrem Streik, der die gesamte U.S.-amerikanische Gute-Laune-Kulturlandschaft à la „uns geht’s zwar nicht mehr blendend, aber unseren Humor haben wir nicht verloren“ seiner Wort-Kleider beraubt, befreit sie damit auch die Singvögelchen im Goldenen Käfig; denn wenn den Stars plötzlich die gute Laune-Worte fehlen, die - nun ist es raus - von den Hacks (ja, das Wort Hacker kam erst später, Hacks, so nennen sich Leute, die verfilmbare Texte schreiben) verfasst werden, so demontiert dies die Überhöhung der darstellenden, oft bitterarmen Zunft, glaubwürdig und ohne Einzelnen zu schaden.
Unterhaltung ist eben keine geheimnisvolle Kunst, die „aus dem genialen Moment schöpft“ - - sondern eine in höchstem Maße rationale arbeitsteilige Verwertungskette, bei der jeder Augenblick der Kreativabschöpfung für Volkes Kitzel stimmen muss. Das Endprodukt der Kette ist eine Illusion, so vollendet, tief greifend und angenehm, dass das Menschliche in den Schauspielern nie ungestraft stören darf. Man verzeiht es nicht.
Aber wenn nun das Menschliche der schreibenden Zunft den Störenfried gibt? Das sollte gelingen.
Heidi 2.o meint: „ ----------------? --------------------!“ (Heidis Gag-Texterin streikt in Unterstützung der Guild.)
Gisela Strauss
Mittwoch, 5. Dezember 2007
Donnerstag, 22. November 2007
Miriam Magall, Publizistin
eine in München lebende Übersetzerin und Autorin sieht keinen Widerspruch zwischen religiösem Empfinden und Emanzipation bei Frauen. Jedenfalls nicht im jüdischen Glauben.
So sind diese Themen: Religöse Kultur und starke jüdische Frauen ein wiederkehrendes Motiv ihrer Vorträge.
In München und Holzkirchen lädt Frau Magall zu folgenden Vorträgen ein:
Vortragsreihe bei der MVHS, Kurs DS 9720
im Rahmen des Studium generale
Jüdische Kunst (die Vorträge 1 - 4 mit Dias)
1. Die jüdische Kunst I, von der Antike bis
zum Ende des Mittelalters
2. Die jüdische Kunst II, von der Neuzeit bis
in die Moderne
3. Die Geschichte des Synagogenbaus, von
der Antike bis in die Moderne
4. Die Symbolik von Tieren in der jüdischen
Kunst
5. Führung durch die neue Münchner Synagoge am Jakobsplatz
Freitags, 16.11., 23.11, 30.11, 07.12. und
14.12.2007, 09.15 bis 11.15 Uhr, Raum 4.12
VHS Pasing, Bäckerstr. 14, Pasing
Anmeldung: Frau Wittmann 089 / 83 53 53
Vortrag: Einführung in das Judentum
Montag, 26. November. 2007, 9.30 bis 11.30 Uhr
VHS Holzkirchen, Max-Heimbucher-Str. 1,
84607 Holzkirchen
Anmeldung: 08024/8024
Vortrag: Einführung in das Judentum, Kurs DN5010E
Dienstag, 27. November 2007, 19 bis 21 Uhr
VHS München-Schwabing, Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b
Anmeldung: Frau Eckedrt: Tel. 089/ 72 10 06 48
Dezember 2007
Vortrag: Jüdische Feiertage
Montag, 03. Dezember 2007, 9.30 bis 11.30 Uhr
VHS Holzkirchen, Max-Heimbucher-Str. 1,
84607 Holzkirchen
Anmeldung: 08024/80 24
Vortrag: Frauen im Judentum, Kurs DM5073E
Donnerstag, 06. Dezember 2007, 18 bis 20 Uhr
VHS München, Lindwurmstr. 127/Rgb .
Anmeldung: Frau Eckert, Tel.: 089/72 10 06 48
Vortrag: Jüdische Lebenswelten
Montag, 10. Dezember 2007, 9.30 bis 11.30 Uhr
VHS Holzkirchen, Max-Heimbucher-Str. 1,
84607 Holzkirchen
Anmeldung: 08024/8024
Vortragsreihe bei der MVHS, Kurs 9605
im Rahmen des Studium generale
Einführung in das Judentum
1. Grundfragen zum Judentum
2. Jüdische Feiertage
3. Jüdische Lebenswelten
4. Frauen im Judentum
5. Führung durch die neue Münchner Synagoge
Montags, 17.12.2007, 07.01., 14.01., 21.01,
28.01.2008, 18.00 bis 20.00 Uhr, Raum 309.
VHS München-Harras, Albert-Roßhaupter-Str. 8
Anmeldung: Frau Voss 089 / 74 74 85 20
Vortrag: Jüdische Feiertage
Mittwoch, 19. Dezember 2007, 9.45 bis 11.45 Uhr
VHS Holzkirchen, Max-Heimbucher-Str. 1,
84607 Holzkirchen
Anmeldung: 08024/8024
Januar 2008
Vortrag: Jüdische Lebenswelten
Donnerstag, 17. Januar 2008, 20 bis 22 Uhr
Münchner Bildungswerk, Dachauer-Str. 5/II,
80335 München
Anmeldung: 089/54 58 05-30
Führungen durch die neue Münchner Synagoge am Jakobsplatz,
Treffpunkt: vor der Synagoge
Montag, 21. Januar 2008,12.30 bis 14 Uhr
Frauentreff Feldkirchen
Sonntag, 27. Januar 2008, 12.30 bis 14 Uhr
Senioren
Montag, 28. Januar 2008, 18 bis 20 Uhr
VHS Harras, s.o.
Sonntag, 18. November 2007
DER ZORNKÖNIG
freche überallhin.
Zornigen Mädchen aber gebührt nichts als
"Dicker Fetter Respekt".
Zu dieser Erkenntnis kam die manchmal gute, bisweilen freche und öfters auch zornige Heidi 2.0, während der Lektüre des Buchs „Zornkönig“ von Christoph Burger.
Das mit dem "dicken, fetten Respekt" ist übrigens ein Zitat der Punk-Diva Nina Hagen, letztes Jahr (aus der Zeitschrift Galore, 17/2006), gefunden im ZORNKÖNIG auf Seite 111.
Vorab: Heidi 2.0 ist ziemlich angenehm davon überrascht, dass Zorn - die Männerdomäne schlechthin - ebenjenen Männern soviel Kopfzerbrechen bereitet.
Denn Zorn ist doch männlich, alphatiermäßig und gehört etwa zum Rüstzeug des erfolgreichen Politikers (auch außerhalb Bayerns), CEOs, Moderatoren, Chefarztes, Projektmanagers... Oder? Denn, nur zornige Frauen gelten als lächerlich - sollten sie Glück haben - oder wenn es schlimm kommt - als Neurotikerinnen.
Ha: Weit gefehlt, teilen uns unzählige Ratgeber-Bücher mit. Möge die Streitbarkeit von Spitzenkräften medientechnisch Aufmerksamkeitsquoten herauskitzeln, so hat der typische Karrieremann längst gelernt, bei der geltenden Auffassung von Produktivität und Success stört Ärger nur.
Diese urzeitliche Höhlenmann-Emotion, die doch nur dazu diente primitivste Bedrohungszenarien abzuwenden (Bär, Mammut, Keulen schwingender, Futter neidischer Stammes-Externer) stünde einem Erfolg erpichten Mann im Zeitalter flitzender Bits und Bites doch nur im Weg.
Heißt es.
Dass ausgerechnet diese rüde Gemütsäußerung in hochkomplexe, kognitive Prozesse maßgeblich verwickelt ist, scheint also zunächst starker Toback.
Aber Christoph Burger, Buchautor, Diplom-Psychologe und erfahrener Trainer, der Ärger, Zorn und Wut etwa bei Projekten und Seminaren mit respektvoller Beobachtunggabe nachgespürt hat, überzeugt Heidi 2.0 ebendavon mit beeindruckender Quellenvielfalt und erzählerischem Talent.
Trifft es nämlich zu, dass Zorn territoriale Verteidigungaufgaben übernimmt, so gibt es derer unzählige in der ultra-modernen Gegenwart.
Denn, gemäß Burgers Gestalt Colombo, des Zornkönigs unermüdlichen, weisen Berater im Buch, geht es um die geschätzte eigene Wahrnehmung der Welt. Ein kognitives Konstrukt, das wir uns schaffen, um überhaupt zu funktionieren.
Nur Kleinstkinder haben sich laut Autor noch kein Modell der Welt gebaut (...ach deshalb sind sie so süß und unschuldig...hm).
Stellt nun eine Wahrnehmung unser gut funktionierendes Modell in Frage, reagieren wir mit selbst schützendem Ärger. Denn wir wollen nicht aus dem Konzept gebracht werden. Das kennen wir doch alle oder?
Aber wie lange schon erleben wir dieses Phänomen der konstanten Erschütterung selbstgebauter Wahrnehmung in erhöhter Intensität, Menge und Beschleunigung?
Wir können froh sein, das Kardinal Colombo in detektivischer Beobachtungsgabe und akribischer Recherche dem Zornkönig hilft, zu unterscheiden, wann Zorn erstmal grundsätzlich als Meldesystem störender Botschaften akzeptiert werden kann und wann man dieses Alarmsystem auch mal ausschalten sollte.
Christoph Burgers Buch gelingt es immer wieder, gerade bei neuen Wendungen und Quellenzitaten über die Rolle des Zornes zu fesseln. Hier kommt dem Diplom-Psychologen sicher sein Talent als Trainer zu Gute. Als Leser jedenfalls legt man das Buch nur zur Seite, weil man wiedermal einen „erlesenen“ Aha-Effekt innerlich verarbeiten möchte.
Was hat das nun mit guten, frechen und zornigen Mädchen zu tun?
Wir können dieses Buch besonders genießen, denn uns stand in Sachen Ärger gesellschaftlich bisher die Aschenputtel-Rolle zu.
Heidi 2.0 jedenfalls ist ab sofort Zornprinzessin und will dicken fetten Respekt. JETZT!
MVG Verlag, mvg-verlag.de
Der Zornkönig
Wie Sie Ihren Ärger positiv nützen
Christoph Burger
€ 15.90 in Deutschland
Robustes, handwerklich hervorragendes Buch in attraktivem Cover-Design und Schriftsatz.
"Hält auch Zorn aus"
Gesichtet von Heidi 2.0 bei
Hugendubel, Fünf Höfe München
Dienstag, 16. Oktober 2007
GETTEXT - Text in Ihrer Sprache
Oder besser: Ich lasse Gettext für mich klappern, denn diese GNU-lizenzierte, Freie*) Software für Software-Lokalisierung liefert die besten Gründe, warum Leute, sehr kluge Leute sogar, ihre Software und Handbücher in Deutsch haben möchten.
ZITAT BEGINN: Usually, programs are written and documented in English, and use English at execution time for interacting with users. This is true not only from within GNU, but also in a great deal of proprietary and free software. Using a common language is quite handy for communication between developers, maintainers and users from all countries. On the other hand, most people are less comfortable with English than with their own native language, and would rather be using their mother tongue for day to day's work, as far as possible. Many would simply love seeing their computer screen showing a lot less of English, and far more of their own language. ZITAT ENDE.
Dies zu verstehen, ist kein Problem für Menschen mit verhandlungssicherem Englisch. Diese Menschen können aber trotzdem eine Vorliebe für eine Software in ihrer Muttersprache entwickeln, vor allem, wenn sie damit täglich umgehen. Was aber heißt Software in der Muttersprache?
Das ist nicht ganz exakt, denn "nur" die Benutzeroberfläche mit ihren Kommandos, Dialogen, Status- und Fehlermeldungen wird übersetzt. Der Motor der Software, also der Code, der alles vorantreibt, bleibt in Englisch..
Jetzt kommt Gettext zum Einsatz. Zu allererst klaubt Gettext den englischen Software-CODE heraus vom TEXT, der mit dem Anwender kommuniziert. Dann beginnt die Übersetzung, die im Fachjargon Lokalisierung genannt wird. Jeder kennt das Wort Lokal, Lokalität oder Location - es bezeichent einen Ort.
Locale in Englisch fasst die funktionale Gesamtheit und das Typische einer Gegend zusammen. Und auf Software gemünzt heißt das: Sprache, Maßeinheiten, Terminologien.
* gemeint ist Frei wie in Freiheit und nicht gratis wie im unsäglichen Geiz-ist-Geil-Spruch.
Heidi 2.o meint:
Ich sage nur: das Drei-Sprachen-Land Schweiz!
Montag, 8. Oktober 2007
Frauen Essen Anders
Für uns ist das Deli, der Bagel-Café-Shop oder die Licht durchflutete Kantine mit interessanten Beilagen-Häppchen ideal.
Geradezu optimal wird es, wenn es zu einer der Linie und der Gesundheit förderlichen Food-Location kommt, die weder in Reformhaus-Strenge noch betulicher Esoterik daherkommt.
Wäre das Nat?
Laut eines Eintrags im FT-Enable2Start-Blog - ein Webjournal über Erfolg versprechende Gründungen - wird Jan Rosenkranz mit oben dem genannten Statement zitiert:
"Frauen Essen Anders."
Der Hamburger gründete das Restaurant "Nat" in seiner Heimatstadt.
Und weiter heißt es im FT-Blog: "will zwei Bedürfnisse moderner Menschen gleichzeitig befriedigen: Schnell zubereitete Mahlzeiten, die dennoch gesund sind. Sein Bio-Restaurant Nat soll sich zu einer bundesweiten Kette entwickeln."
Das würde ich mir so gern mal ansehen. Auf nach Hamburg also?
Im November findet die Eröffnung statt.
Heidi 2.0 meint: Das wäre es, Frühstück bei Monmouth in London, Bio-Lunch bei Nat in Hamburg.
Mittwoch, 26. September 2007
Lecker, gemütlich: Monmouth
Ich sitze vor einem schönen, duftenden, handgebrauten ( je Tasse mit Porzellan-Filter) schwarzen Kaffee, der vor Ort geröstet wurde.
Das war schon etwas unerwartet. Gut - nicht ganz - das hier ist die Neal-Street-Gegend - Londons Whole-Food-Spot - mitten in Covent Garden.
Auch die 2 Pfund für diese Köstlichkeit, der keine der bekannten Ketten die Tasse auch nur annähernd reichen kann, war eine angenehme Überraschung.
Gut gelaunte Belegschaft, der es gelingt, Spannungen in einem dicht gedrängten Raum durch freundlich gewandtes Lotsen der nicht immer ganz hellwachen Morgengäste zu umschiffen - ein rundum gelungenes Frühstückserlebnis.
Das ganz in warmem Holz gehaltene Innendekor, mit Tischplätzen, die sich auf mehreren Ebenen befinden, schonen, ja verwöhnen die Sinne.
Oder: Ein gutes Erwachen im Herzen Londons.
Monmouth - Adresse:
27 Monmouth Street, Covent Garden,
London, WC2H 9EU
Fon: ++44 (0)20 7379 3516
Web: http://www.monmouthcoffee.co.uk
Monmouth - Shop
Monmouth - Plan
Monmouth - Mehr
Heidi 2.0 meint: Dafür hat sich der Almabtrieb gelohnt.
Donnerstag, 16. August 2007
Was ist Luxus?
Einer hat es getan:
Jenn Jessen: http://www.zeit.de/2006/43/Grandhotels?page=all
ZITAT AUS: © DIE ZEIT, 19.10.2006 Nr. 43
« Luxus entsteht, wenn man das Kostbarste verschwendet, was wir heute kennen: nämlich Zeit, Begabung, Aufmerksamkeit. Wenn wir all dies nicht mehr für Arbeit und Gewinn einsetzen, sondern für Repräsentation und Protz buchstäblich auf den Kopf hauen, für Plauderei und Hochstapelei, für Charme und Koketterie zum Fenster hinauswerfen, wenn wir unser Leben nicht verzinsen, sondern verjubeln wollen – dann wäre ein Grandhotel der richtige Ort.»
Heidi 2.0 hält erst mal den Mund. Denn Schweigen ist Gold - also richtig luxuriös - eigentlich.
Montag, 25. Juni 2007
Treehugger - Kerndlfressser
So wird also aus der Häme (giftig) in Treehugger durch die intelligente Überarbeitung der Wort-Chemie ein höherwertiges emotionales Element: Humor (wohltuend)
Die wissenschaftliche Definition von Upcycling nach Professor Michael Braungart lautet: »Während die herkömmlichen Strategien der "öko-effizienten" Ansätze sich bemühen, die unbeabsichtigten negativen Konsequenzen von Produktions- und Konsumprozessen unter quantitativen Aspekten zu reduzieren und zu minimieren, stellt der öko-effektive Ansatz einen Qualitätsansatz dar, der darauf beruht, die Möglichkeiten der Industrie so zu verbessern, dass natur- und umweltunterstützende Produkte und Prozesse möglich werden. « Zur Zitatquelle
Ökoeffizienz - Eco-Efficency nach Prof. Braungart ist ein Leitprinzip das eine Disziplin wie Sustainable Design - nachhaltiges Design unterfüttert - und rückt den höheren Anspruch der Upcycling-Fähigkeit eines Ausgangangsprodukts in Fokus.
Cleantech - also Clean Technologies bezeichnet ein Netzwerk von Investoren und Gründern, die diese grünenPrinzipien in größere praktische Zusammenhänge bringen.
Heidi 2.0 meint: A good idea whose time has come. Ein gute Idee, deren Zeit gekommen ist.
Donnerstag, 21. Juni 2007
Mo Hayders "Pig Island", Ostersonntag
Aber spätestens nach dem cleveren "Aled up" also etwa mit "Ale auch Hochtouren gebracht", dämmert es einem - Mo porträtiert die Sprache jenes britischen Bevölkerungssegments, das noch nicht von Jamie Olivier auf Trab - also hin zu "wholesome, downhome food and drink" gebracht wurde. Es handelt sich um das, was Briten, wenn sie auf den Kontinent herab blicken, Eurotrash nennen: Prollies. In Großbritannien. In diesem Thriller aber führt Mo im Grunde die Journalistenzunft vor... und das hat sie gemeinsam mit Harriet Köhler, die uns ganz nebenbei - und dies eine zweite Gemeinsamkeit mit Mo - auf einen äußerst qualvoll-wohligen Sprachtripp ver-führt.
Wir erleben eine Kerouac artige Sprachtour durch das innerlich zerrüttete aber äußerlich unkaputtbar erscheinende Münchner Bildungsbürgertum, das nicht über seinen Tellerrand blicken kann oder will und seine Kinder sprichwörtlich verspeist: OSTERSONNTAG. Davon aber mehr im einem späteren Blogeintrag.
Freitag, 15. Juni 2007
GATS FREI in der Schweiz
GATS möchte dem - eigentlich sich gerade auflösenden Modell der global corporations ein schönes Geschenk machen (global corporations also globale Konzerne, die einst, im Kalten Krieg, als Model Citizens und verlässliche, flächendeckende Arbeitgeber ganze Volkswirtschaften stemmten und Generationen von Mittelständlern schufen und somit ihre Daseinsberechtigung unterfütterten, sind in der Auflösung begriffen).
Jene globalen Konzerne sollen sich um öffentliche Dienstleistungen kümmern und diesen mitsamt den darin hockenden Dienstleistern mal so richtig einheizen dürfen. Klingt gut nicht? Spricht doch so richtig aus der vom öffentlichen Dienst wenn nicht geschundenen so doch hin und wieder schikanierten Volkseele.
Nun ist es aber so, dass Bürger sich zu einem Staat unter anderem zusammengeschlossen haben, weil es Dienstleistungen gibt, die eine Gemeinschaftsaufgabe erfüllen - also in erster Linie nicht profitabel sein müssen.
Oder, wie es ein sehr umsichtiger schweizer Bürgermeister ausdrückte: Der Markt spielt bei der Schaffung von Infrastruktur nicht mit. Der Markt ist ein Dienstleister. Infrastrukturen wie Wasserver- und Entsorgungsleistungen, Schienen und Oberleitungen sind viel zu teuer für Unternehmer, um sie haltbar und anständig zu bauen. Solche Dinge können unter dem Diktat des Profits nur eines tun: verludern.
Nach Zürich, Genf und Bern hat sich nun auch die Stadt Biel im Kanton Bern als als GATS-freie Zone erklärt, erläuerte mir Claire Magnin, als ich die grüne Stadträtin und Mitarbeiterin des innovativen Frauenhauses Bienne/Biel besuchte.
»Das anschliessende Traktandum liess die Emotionen noch einmal hochgehen. Die Motionäre Marc Arnold, SP, Antoine Steiner, PSR, und Claire Magnin, VB, setzten sich für eine «GATS-freie Zone» in Biel ein. ... Diese befürchten, dass mit dem GATS, dem internationalen Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen, untern anderem der Service public [Dienstleistungen in öffentlicher Hand. ANM. Heidi 2.0 ] in Gefahr sei. Schliesslich verpflichtete der Stadtrat mit 28 zu 23 Stimmen den Gemeinderat, die Bevölkerung über das GATS zu informieren und Biel zur 'GATS-freien Zone' zu erklären.«
HEIDI 2.0 meint: Verludern ist keine Option, so gesehen.
Montag, 19. März 2007
Creative Commons 3.0
Willkommener Anlass zu Begriffsabgrenzungen zwischen Urheberrecht, moralischem Recht des Urhebers und Nutzungsrecht ist die Meldung auf der IFROSS Website, dass Creative Commons kürzlich eine Lizenz 3.0 herausgab, die - nun weniger U.S.-zentrisch - Harmonisierung mit europäischen Urheberrechtsgesetzen anstrebt und Lizenzgerüste so offen anlegt, dass Anpassungen an die jeweilige nationale Rechtsprechung praktikabel scheinen.
So wird das moralische Recht des Urhebers an der Unversertheit der eigenen Kreation als fungierendes Prinzip anerkannt. Da es in der U.S-amerikanischen Rechtssprechung zwar ein Copyright (also das Recht der Vervielfältigung und Verwertung) gibt, aber das Urheberrecht keine oder nur geringe moralische Rechte der Autorin über ihre Schöpfung vorsieht, entstand hier eine Lücke in der internationalen Rechtssprechung, die die Lizenz 3.0 nun überbrücken möchte. Denn das europäischen Recht sieht eine grundsätzlich stärkere Position des Urheberrechts und der damit verbundenen ideellen Rechte des geistigen Eigentümers vor.
Gleichzeitg bemüht sich die CC Lizenz 3.0 um eine Annäherung an eine Vielfalt von anderen Alternativ-Modellen zum herkömmlichen Verwertungsrecht/Urheberrrecht vor. Wie etwa Copyleft.
Ein Überbegriff, dem Verwertungsrechte zugeordent sind, ist das bereits genannte Geistige Eigentum, das in denAusdrücken Intellectual Property sowie Propriété Littéraire et Artistique seine internationale Entsprechungen findet. Das Immaterialgüterrecht regelt etwa, wie Lizenznehmer an den exklusiven Rechten der Rechteinhaber teilhaben dürfen.
Den Nutzungsrechten also, die die Rechteinhaber entweder selbst in Anspruch nehmen oder durch eine Lizenz Lizenznehmerinnen überlassen können.
Diese Gedanke liegt dem Creative-Commons-Prinzip zugrunde, das postuliert, jede Inhaberin geistigen Eigentums soll ihre Nutzungsrechte mit selbstgestalteten Lizenzen, basierend auf frei verfügbaren Vorlagen, verwirklichen können. Ohne die Mittlerin der Verwertungsgesellschaften, wie etwa der GEMA. Gretchenfrage: Wie kommt man so an sein Geld? Das Prinzip CC setzt auf den Guten Willen der Gemeinschaft, die simultan aus Schöpfern und Nutzern besteht. Kreativität ist universell und Nutzerinnen-Schöpferinnen sind Teilnehmer des wachsenden CC-Mikro-Wirtschaftskreislaufs.
Klingt wolkig-idealistisch? Nicht mehr, wenn man sich vergegenwärtigt, dass der PR-Kreislauf de facto in dieser Weise funktioniert. Urheber von PR-Texten stellen sie den Journalisten zur Veränderung und Vervielfältigung frei zu Verfügung. Der erzielte Wert ist die Verbreitung der Botschaft. Die Währung besteht aus Aufmerksamkeit und Respekt, die sich in bare Münze umsetzen. Unaufhörlich.
Blende rückwärts auf die erwähnte GEMA: Was wäre, wenn kleine, unbekannte Bands erstmal ihre Songs wie inoffizielle Demos digital auf den Markt werfen, sich eine Fangemeinde aufbauen, und dann ihre Musik kommerziell verbreiten? Hierzu ist die CC-Lizenz die passgenaue, überraschen pragmatische Antwort. Blende vorwärts: Das geschieht bereits.
HEIDI 2.0 meint: CC kann sogar größere Rechtsicherheit bedeuten, so gesehen.
Freitag, 16. März 2007
Ethik-Komitee bringt Ökowandel
Es gibt Fonds und Investment-Häuser, die gemäß Ausschlusskriterien nur einwandfrei "grüne" und zugleich ethisch handelnde Firmen in ihr Investitions-Universum aufnehmen.
Unabhängige Ethik-Komitees treffen informierte Entscheidungen über die Aufnahme oder den Ausschluss eines Unternehmens.
Was aber ist Schall und Rauch - werden sich grün-gesinnte Investorinnen fragen - und was bewirkt spürbaren Wandel?
Eine Antwort darauf lautet: Das Ethik-Komitee des staatlichen norwegischen Pensions-Fonds bewirkt spürbaren Wandel. Eine HEIDI 2.0. Pressemeldung auf OPENPR.
VOLLSTÄNDIGE PRESSEMELDUNG ALS PDF
HEIDI 2.0. meint: Diese Norweger. Das ist ja spannender als eine Wallander-Krimi.
Mittwoch, 14. März 2007
Rocketboom...
Dan Rather stürzte über eine vermeintliche Enthüllung über George Bush, die von Bloggern wiederlegt wurde. Der Schreibmaschinen-Font eines veröffentlichten Dokuments konnte gar nicht aus der datierten Zeit kommen, in der es Bush belasten hätte können. Blogs als verteiltes Nachrichten-Archiv - hierzu auch ein Artikel aus dem Jahr 2004, kurz nachdem es sich ereignet hatte.
Damit wurde ein etablierter Investigativer TV Journalist, eine Institution der U.S. Medienlandschaft gestürzt.
Tatsächlich gefallen ist aber unser Konzept der Informations-Makler als eine Institution, die viel Macht und Geld und Erfahrung und eine globales Netzwerk braucht, um Tatsachen dem Volke zu enthüllen.
Seitdem spricht man von partizipativen Medien und vom Bürgerjournalismus.
Sind die bei uns schon angekommen?
Hier ist eine Übersicht der VLOG oder Video-Blog-Portale >>
HEIDI 2.0 meint: Ich sehe fern - über die Alpen hinweg.
Was anderes brauche ich nicht.
Freitag, 9. März 2007
Druiden, Di-Gata, Fidelma
talentierte, temperamentvolle Kinder im Teenage-Alter als Roadwarrior auf die Suche nach einem magischen Schlüssel schickt: Die Di-Gata-Defenders, eine kanadische Serie, die in jeweils englisch-französicher Originalfassung vorliegt.
Es hat mir sehr viel Freude gemacht, denn die Welt der Druiden fasziniert mich schon seit längerer Zeit. Tatsächlich gibt es sachlich recherchiert Werke, wie das von Peter Berresford Ellis, der ein Bild einer fortschrittlichen, zivilen, pan-europäischen keltischen Kultur zeichnet, in der Frauen den Männern vollkommen ebenbürtig waren. In der die druidischen Ämter für Musik, Philosophie, Heilkunst und Rechtsprechung von Frauen wie Männern ausgeführt wurden. Die keltische Staatsanwältin Fidelma aus Irland, die wider Willen stets in die Rolle einer Detektivin gerät, ist denn auch eine Charakterschöpfung von Ellis, um die damalig vorherrschende Gleichberechtigung unter Kelten unterhaltsam in Szene zu setzen. Eine Gleichberechtigung mit der die Kirche später übrigens gründlich aufgeräumt hat.
Elllis' Buch Die Druiden, beginnt in der englischen Originalfassung The Druids mit den Versen:
Ich bin der Wind, der über das Meer weht.
Ich bin die Wogen des Meeres.
Ich bin das Schäumen der Brandung.
Ich bin der Stier der Sieben Kämpfe.
Ich bin der Geier auf dem Felsen.
Ich bin ein Strahl der Sonne.
Ich bin die lieblichste der Blumen.
Ich bin die Tapferkeit des Ebers.
Ich bin der Lachs im Weiher.
Ich bin der See der Steppe.
Ich bin das Geschick des Handwerkers.
Ich bin ein Wort der Wissenschaft.
Ich bin die Speerspitze, die zum Kampf führt.
Ich bin der göttliche Funken, der das Feuer des Denkens im menschlichen Geist entfacht.
Wer, wenn nicht ich, bringt das Licht der Erkenntnis zur Versammlung auf dem Berg?
Wer, wenn nicht ich, sagt die Phasen des Mondes voraus?
Wer, wenn nicht ich, weist hin auf den Ort, wo die Sonne zur Ruhe geht?
HEIDI 2.0 kann sich schon denken wer. Verrät es aber nicht. Noch nicht.
Sonntag, 4. März 2007
Aidconnect Launch
Als Mitglied des Vorstands von Aidmatrix ist sie oft auf dem Sprung nach Genf oder Afrika, denn sie hat sich intelligente humanitäre Hilfe auf die Fahnen geschrieben. Durch ihre Projekte bei Aidmatrix - was soviel wie Hilfs-Matrix bedeutet - werden Hilfsorganisationen mit Gebern zusammengeführt, sowie bei Katastrophen zielgenaue Bedarfsanalysen ermittelt - denn was nützt überschwänglicher guter Wille, wenn dadurch gebrauchte Computer in überflutete Gebiete verschifft werden, wenn eigentlich Zelte angesagt sind?
Das kann schon mal passieren im unübersichtlichen Logistik-Gewirr von Hilfsorganisationen und Krisensituationen.
Die Aidmatrix Website Aidconnect bahnt einen Weg für den guten Willen der Spender, schafft Transparenz und sorgt für intelligente Logistik. Spenden 2.0 sozusagen.
Hat man bei Accenture, Hoffman, Morganlewis oder Mircrosoft den spannenden Thriller Der Ewige Gärtner gesehen oder gelesen?. Auf jeden Fall sorgten diese Organisationen dafür, dass Aidmatrix die Website Aidconnect ins Netz stellen konnte: Die Geberspenden fließen nicht via Regierungen, wo Spenden häufig versickern, wie beim genannten John Le Carré Thriller, sondern direkt an Projekte vor Ort. Geber können sich nämlich aus einer beträchtlichen Liste von Teilnehmerorganisationen etwa zur Kolpingfamilie Mammolsheim mit Ansprechpartner durchklicken, und sich dann deren Projektbeschreibung in deutsch oder englisch ansehen.
Weitere Informationen für Journalisten und Spender:
Shari Temple, Managing Director
Aidmatrix Foundation Europe
+49-8161-232154 (Germany)
Shari_Temple-at-aidmatrixeurope.org
oder
PRWEB: nur englisch
Water, water everywhere and not a drop to drink, heißt es in einer amerikanischen Redewendung. Übertragen gilt es immer schon als Binsenweisheit, dass unsere westliche Überflussgesellschaft geistig und seelisch am verhungern ist. Aber auch wortwörtlich befinden sich hochindustrialisierte Gesellschaften in einer Art Hungersnot:
Die Fast Food Nation. Über den Film:
Wiki
Cannes Festival
Mittwoch, 28. Februar 2007
Admap Magazine, Erik du Plessis
Diese kurze, interdisziplinäre Reise durch Erkenntnistheorien, mit dem Titel:
"Advertisers’ new insight into the brain", deutsche Übersetzung: "Neue Einblicke in das Gehirn für Werbeleute" (PDF Download) beginnt mit Descartes, dekonstruiert Freud und kommt, basierend auf
Joseph Ledoux,
zu einem für Frauen erfreulichen Ergebnis:
Emotionen sind nicht etwa das Störfeuer sonder die Grundlage für rationale und umsichtige Entscheidungen.
Oder anders gesagt. Ein Mensch ohne Zugang zu Emotionen kann keine rationalen, wirklich informierte Entscheidungen treffen.
Denn Emotionen enthalten Informationen, die zur Entscheidungsfindung notwendig sind.
Eine weitere Erkenntniss wird alle, denen bestimmte Formen von Werbung auf die Nerven gehen, interessieren:
Aufdringliche Werbung und Werbung, die Angst und andere unangenehme Gefühle erzeugt, wird von uns zurückgewiesen, verdrängt oder ganz schnell vergessen.
Das Gefühl Angst soll uns ursprünglich dazu bewegen, sich vom Herd der Angst zu entfernen. Ist nun der Auslöser der Angst Werbung, tja, dann distanzieren wir uns von der Werbebotschaft. Das gleiche gilt für Schmerz.
Und der Antrieb ihn zu vermeiden, lässt uns ja so oft zappen. Dabei ist Werbung, wenn sie diesem Antrieb der Schmerzvermeidung entgegenkommt anstatt ihn unbeabsichtigt auszulösen, erfolgreich, laut (Blog-Eintrag in Englisch) Erkenntnissen in Neuromarketing .
Ich glaube, das bedeutet, dass wirklich gute, kreative Werbung nicht quälen muss.
Und dass Kreativität und Exzellenz in der Werbung ihren berechtigten Platz hat.
Im Deutschen sind von Josef Ledoux erschienen:
* Das Netz der Gefühle. Dtv, München 2004, ISBN 3-423-36253-7
* Das Netz der Persönlichkeit. Dtv, München 2006, ISBN 3-423-34279-X
Montag, 26. Februar 2007
Freie und Selbstständige 2.0
1. F&S erfüllen angesichts des global-politischen Wandels der letzten Jahre den Sachverhalt eines zukunftsweisenden, dauerhaften Erwerbs.
2. Angesichts des um sich greifenden Scheiterns von gut ausgebildeten Jungakademikern auf dem Arbeitsmarkt, gewinnt die Erwerbsart von S&F gesamtgesellschaftlich an Bedeutung, insbesondere als willkommene Alternative zur langzeitigen Erwerbslosigkeit nach dem Studium.
3. Während zur Zeit des rheinischen Kapitalismus F&S als freiwillige, oft belächelte und manchmal beneidete Aussteiger eingestuft wurden, so tritt deren Erwerbsform - angesichts der rapiden Zerfallerscheinungen des rheinischen Wirtschaftmodells - näher an die gesellschaftliche und marktwirtschaftliche Mitte heran, und wird ganz lapidar zu einer unentbehrlichen Alternative zum stetigen Arbeitsplatzschwund.
4. Der öffentlich-rechtliche sowie kommerzielle Zweig des Kulturbetriebs in Deutschland (Fernsehen, Film, Funk, Musikindustrie, Theater, Zeitungen sowie Konglomerate) schöpfte seit Jahrzehnten die Arbeit Medienschaffender im Rahmen unsteter und freier Arbeitverhältnisse ab. In der heutigen Zeit sind jene Medienschaffenden so unweigerlich in das System Hartz geraten , das deren unverschuldeten Bedarf nach Grundsicherung unter Generalverdacht stellt. Dabei sind es die obengenannten Kulturbetriebe, die sich ihre hohen Gewinne indirekt von Hartz quersubventionieren lassen. Angesichts realistischer Honorare gäbe es den Bedarf nach Grundsicherung in weit weniger großem Ausmaße. Mit den von Hartzempfängern geschaffenen Kulturgütern werden Milliarden erwirtschaftet.
5. Für F&S außerhalb der Medienszene besitzt dieser Zustand insofern Relevanz, als dass diese Art von Zumutung von Seiten der Industrie seit neuem als übertragbar auf andere Sparten gilt. Das Bild des genügsamen Medienschaffenden ist jedoch hoffnungslos veraltet und wirkt in der heutigen Realität verlogen. Es ist ungeeignet als Modell.
6. Somit gewinnt die Neugestaltung und Interpretation der F&S Rollen im Medienbetrieb eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung.
7. Die im Namen des Modells Ich-AG implizierte dilletantische Schlitzohrigkeit liegt ganz und gar bei der Regierung. Existenzgründung war noch nie eine flapsige Angelegenheit und Gründer, die auf diese Weise ihren Erwerb sichern möchten, haben einen Anspruch auf einer angemessene Art und Weise wahrgenommen zu werden.
8. Während die Infrastruktur für Festanstellungen zerbröckelt, wächst der Bedarf von Seiten der Wirtschaft an F&S Arbeitformen. Die Regierungen weisen jegliche Verantwortung oder gar Handlungbedarf von sich, mit Hinweis auf globale, grenzüberschreitende Entwicklungen. Die jetzige Regierung ist dazu aufgerufen, mit neuen, fortschrittlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen bei Steuerrecht und Förderungmaßnahmen die Hürde zur Existenzgründung bei F&S zu senken und deren Attraktivität zu erhöhen sowie diesbezügliche Rechte zu stärken.
9. S&F werden mehr und mehr mit Festangestellten als sogenannte Zulieferer Seite an Seite in Unternehmen arbeiten. Diese wechselseitige Beziehung gewinnt insofern an Relevanz, als dass diese Rollen austauschbar werden. So wird der Einsatz - von Seiten Festangestellter - für angemessene Vergütung von Zuliefererdiensten sehr schnell als Handeln im eigenen Interesse erkennbar. Arbeitnehmervertreter und Verbände von S&F sind dazu aufgerufen schon jetzt den Dialog miteinander zu suchen.
10. Medienschaffende sind aufgerufen, ihre Stimme publizistisch für eine gesamtgesellschaftlich differenziertere Sicht des F&S Erwerbs einzusetzen.
Mögen die aufgeführten Punkte Anregung und Ausgangspunkt sein.
Heidi 2.0
Montag, 19. Februar 2007
Lektorinnenhut
Frage - gehört ein Komma vor "wie"?
Diese Antwort erhielt ich vom Duden online:
(4) Wird mit „wie” aber ein ganzer Nebensatz eingeleitet (ein Vergleichssatz oder ein anderer Nebensatz), setzt man ein Komma: Nimm mich, wie ich bin. Du weißt ja auch nicht, wie er das gemacht hat.
Faust wie in Gretchen? Kein Komma. Weil kein ganzer Nebensatz durch das "wie" eingeleitet wird..
Meldung zwei:
Faust.
Genauer, Drew Gilpin Faust, Ms.
DIE ZEIT schreibt online: "Zum ersten Mal in ihrer 371-jährigen Geschichte wird die US-Eliteuniversität Harvard künftig von einer Frau geleitet. Die 59-jährige Historikerin Drew Gilpin Faust sei ..."
Wobei ein N.Y. Online-Magazin angesichts von Tendenzen des Gender Mainstreaming oder gar der Feminismus-Toleranz bei Harvard gleichsam einen Faust'schen Bund mit dem Teufel sieht.
Meldung drei:
Gestern war Chinese New Year, und hier sind einige Bilder aus San Franzisko, China Town:
Eine Strassenkarte von Chinatown und wie der Umzug verläuft
Ein Beweis das Hip-Hop eigentlich die Kunst chinesischer alter Männer ist
Und drei Tänzerinnen in einer Momentaufnahme
PS. Bei meinen Blog-Einträgen führe ich keine Schlussredaktion durch. Deren Rechtscheibung sollte also bitte möglichst nicht als fachlicher Messstab gegen moi ins Feld geführt werden.
Hier lockert frau ihre Schreibe, hier ist frau Mensch, hier darf frau sein.
Freitag, 16. Februar 2007
Verband der Freien Lektorinnen ....
http://www.vfll.de/pdf/honorare.pdf
- Korrektorat - Zeichensetzung, Grammatik:
ab 30 E/h - Stilistisches Lektorat - Prüfung von Stil/Ausdruck:
ab 40 E/h oder 5 €/Normseite - Standardlektorat - stilistische und inhaltliche Prüfung:
ab 45 E/h oder 7 €/Normseite - Übersetzungslektorat - zusätzlich Prüfung auf Übersetzungsfehler:
ab 45 E/h - Werbelektorat - Fachlektorat, erfordert Branchenkenntnisse,
i. d.R. kurzfristige Bearbeitung:
ab 50 E/h - Fach-und Schulbuchlektorat - Erfordert hohe Fachkenntnisse, häufig auch erhebliches Satz- und Repro-Know-how:
ab 50 E/h - Handling - Telekommunikation, Ausdrucke, Porti, Fahrtkosten, Kopien, Bibliotheksgebühren, Aufschlag auf die Honorarsumme oder Abrechnung mit Einzelbelegen:
10% - Eilzuschläge - für Abend- oder Wochenendarbeit: Aufschlag auf das Stunden oder
Tageshonorar:
50—100 %
. . . und über Kostentransparenz gibt es noch mehr - hier
Heidi 2.0 meint: angemessen; denn da
nach Charlotta Mellander und Richard Floriada Kultur und Kreativität den Wert einer Region steigern, steigern Lektorinnen mit. Davon sollen Sie was HABEN!
Dienstag, 6. Februar 2007
Plot - Komplott
Plot Points - Plot-Punkte sind Stellen im Handlungsstrang, die eine Geschichte weiter vorantreiben, Überraschungen und Änderungen oder Höhepunkte bringen.
Überraschend: "Plot" hat im Englischen auch die Bedeutung von "Komplott" - also "Intrige, Konspiration Ränke, Verschwörung" - Synonyme im Englischen: "Cabal, Maneuver, Trick" neben "Action, Structure, Storyline".
Nun zu den einzelnen Plot-Punkten im Film:
Ein Film beginnt mit dem HAKEN (HOOK), oder dem erzählerischen Haken (NARRATIVE HOOK), der sich gleichsam die Zuschauer angelt und Sog erzeugt. Sodann gibt es eine MINI-KRISE (MINI CRISIS), die ganz wie im richtigen Leben (jedenfalls meinem) zu einem DILEMMA führt.
Nun geht es um eine REAKTION zum DILEMMA, durch die Akteure, die uns zu einem ersten WENDEPUNKT (REVERSAL) bringt.
Daraufhin wird die ZELTSTANGE (TENT POLE) lebendig – wer gerade noch aus Sicht der Handlung ziemlich passiv herumstand, wird jetzt aktiv, und bisher Aktive sorgen nun dafür, dass sie als Zeltstangen das gewölbte Zeltdach - gleichsam den Handlungsbogen (NARRATIVE ARC), mit am zusammensacken hindern.
Ein zweiter WENDEPUNKT oder UMSCHWUNG (REVERSAL), der nun endgültig die Hauptfigur in eine solch unausweichlich unangenehme Situation bringt, dass sie - und wir als Zuschauer – endlich, nach einigem Hin und Her, der echten, wirklichen Herausforderung, dem wahren Problem in Gesicht sehen müssen. Damit endet Der Erste Akt.
Angesichts dessen man sich als Zuschauer so richtig wohlig niedergeschlagen fühlt. Während es Held und Heldin absolut dreckig geht. Der TIEFPUNKT (LOW POINT) ist erreicht. Von welchem die HAUPTFIGUR (MAIN CHARACTER) sich erheben wird, allen Widrigkeiten die Stirn bietend.
Wie aber ist die Beschaffenheit der HAUPTFIGUR?
Kein Problem hier – sie muss einfühlsam sein, und man muss ihr glauben können, dass ihr Ringen mit externen Umständen von einem innerlichen Ringen um immaterielle Werte begleitet wird, sodass es, anders als in unserem schnöden Alltag - gleichwohl was geschiehgt - immer auch um höhere, eh, oder tiefere . . . auf jedenfalls innere Werte geht, die uns alle berühren. Soweit so klar? Gut.
Die HAUPTFIGUR soll, damit dass alles nicht einfach so an ihr abprallt, VERWUNDBAR sein, und diese ihre VERWUNDBARKEIT zeigen. Diese VERWUNDBARKEIT muss von der Art sein, dass sie FATAL sein kann. Eine Art Achillesferse also. Dadurch wir der Ausgang ungewiss. Nein halt. Er scheint uns ungewiss.
Ein richtiger UNDERDOG also muss die Hauptfigur sein, kein Siegertyp, zugleich muss der UNDERDOG (UNDERBITCH in Gender Mainstreaming???) aber ÜBERLEBENSGROSS sein. Wie Tarzan oder Winnetou – die sind UNDERDOGS; denn sie gehören nicht der Welt des Fortschritts und des Weißen Mannes an aber haben große, edle Charaktereigenschaften, die erstmal einer der Zivilisierten nachmachen soll. Außerdem hat Tarzan seine Jane, und Winnetou kann das Ave Maria singen. Sie haben sich also beide das Beste aus der Zivilisation geangelt – und sind - sozusagen deshalb - sympatische Schlaumeier (typische UNDERDOG-Eigenschaft), aber wiederum edle Schlaumeier, eher wie in "David gegen Goliath" (ÜBERLEBENSGROSS). Ok, so, dann haben sie STÄRKEN – Tarzan ist sportlich an der Liane und traut sich richtig brüllen, Winnetou schleicht sich gut an und reitet wie der Teufel. Aber beide haben eben auch potenziell verhängnissvolle SCHWÄCHEN: Sie sind der westlichen Zivilisation nicht gerade hold und in ihrer kraftvollen Reinheit vielleicht auch ein bisschen - öh - naiv; das kann im Dschungel wie in der Savanne gefährlich ja FATAL sein; dann nämlich wenn sich dort die Zivilisation mit ihren Tücken einfindet. "Wie können die beiden denn das alles bestehen?", fragen wir uns mittlerweile ganz bange, und "wie soll es nun weiter gehn?"
G E N A U. Das ist so gewollt.
Montag, 5. Februar 2007
Prekarisierung: eine Definition
«Der Begriff der Prekarisierung umfasst Situationen potenzieller Armut, die an die Erosion des so genannten Normalarbeitsverhältnisses gebunden sind. Dieses charakterisiert eine bestimmte historische Ausprägung der Arbeitsverhältnisse, die sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch einen gewissen Grad an arbeitsrechtlicher und sozialstaatlicher Formalisierung auszeichneten. Dieses Normalarbeitsverhältnis hat im Kontext neoliberaler Deregulierung und Flexibilisierung an Bedeutung verloren. » ..... mehr im Wörterbuch der Sozialpolitik
Prekarisierung ist der Leitbegriff des Euromayday, der sich als Alternative zum Tag der Arbeit präsentiert, und mittlerweile in großen europäischen Metropolen zelebriert wird. (Deswegen Euro-Mayday)
Sonntag, 7. Januar 2007
Heidi 2.0.
Heidi 2.0 muss nicht, kann aber die allerneusten Endgadgets haben, wenn es zu ihren gegenwärtigen Gepflogenheiten passt. Sie meidet Trends nicht, lediglich um Trends zu meiden.
Das heisst, Heidi 2.0 wird sich nicht genieren, in einem Sxxxcks Coffee Shop aufzukreuzen, nur weil die Digerati Elite ganz bestimmt nicht dort hingeht. Heidi 2.0 wir auch zu politisch inkorrekten Discountern gehen, dort wo die Frauen, das weiß doch jeder Korrekti, ausgebeutet werden. Denn Heidi 2.0 besitzt nicht den Luxus, über das Ausgbeutet sein stehen zu können. Sie ist einfach nett zu den Verkäuferinnen und denkt an das global wachsende Präkariat, zu dem sie auch gehört, oder gehören wird.
Heidi 2.0 ist dem Hype des Web 2.0 genau ein I-Tüpfelchen voraus. Und man weiß, dass heutzutage das "I", genauer das "i" den Untersch"i"ed in L"i"chtjahren bedeutet.
Präkarisierung und Kreativität
Der Widerstand einer Einzelnen.
Wir nennen es Arbeit: Holm Friebe und Sascha Lobo haben darüber geschrieben, wie es ist, wenn man Dinge, die gut waren in der New Economy 'rüber retten will. In die Zukunft.
Holm und Sascha: ich stimme euch zu. Jetzt fehlt nur noch das mit dem Einen und immer nur dem Einen: Wie kommt die kreative Klasse zur Kohle. Wie kann man etwas Vernünftiges verlangen, wenn Kreativität inzwischen Massenware wurde?
Euromayday Hamburg
Genau das fragen sich immmer mehr Leute. Zum Beispiel in Hamburg. Dort gibt es neben dem Tag der Arbeit am 1. Mai auch noch den sehr lebendigen Euromayday. Die Bilder erinnern mich irgendwie an die chinesischen Neujahr-Umzüge in San Franzisko.
Die Soziologin Mag Wompel weist darauf hin, dass es neben dem selbst gewählten Präkariat der Kreativen das oktroyierte Präkariat der Mini-, Nebenjobber gibt. Kreativität als Kommodität, als Voraussetzung für den Arbeitsmarkteintritt. Austritt. Eintritt.
Und nun eine Reihe PDFs:
Sollte die die kreative Klasse ihr Können vergolden dürfen? ... Dem Markt schließlich bringt Kreativität Reichtum .... meinen jedenfalls die Schwedin
Charlotta Mellander und der Amerikaner
Richard Florida
The Creative Class or Human Capital?
December 2006
Die Bremer Wissenschaftlerin Sigrid Betzelt geht dieser Frage nach - mit Fokus auf Frauen.
Flexible Wissensarbeit:
AlleindienstleisterInnen zwischen
Privileg und Prekarität.
Richard Florida schließlich fordert einen gesellschaftlichen Pakt, um die Ressource Kreativität
gesamtgesellschaftlich zu fördern und einzusetzen.
The Creative Compact:
An Economic and Social Agenda
for the Creative Age
Richard Florida
Solange sich jeder bewusst mit dem inneren Wert von Kreativität auseinander setzt,
besteht Hoffnung.
Heidi 2.0 schert sich darum wenig. Das Gerede über Kreativität. Sie bedauert sogar, dass Kreativität nun entdeckt wurde. So wie das mit Amerika war. Man weiß ja, was danach kam. Die armen Indianer.
Freitag, 5. Januar 2007
IMPRESSUM
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