Sonntag, 19. Oktober 2008

Es muss nicht immer Kaviar sein

"Es muss nicht immer Kaviar sein." Josephine Baker in
"Es muss nicht immer Kaviar sein."

Genau, schiebt doch auch mal Semmeln rein.
Oder fettes Brot.

Naomi Klein, hält Milton Friedmans perfektes Wirtschaftssystem für nicht
gescheitert, sonder für vollendet.

Ich verstehe das so:

Wenn ein ganz tolles, schnelles Auto mit hoher Geschwindigkeit auf eine Betonwand zu fährt, und es aber heißt, das Auto wird in letzter Sekunde senkrecht in die Luft steigen, und danach wird Alles, Alles aber auch Alles, ganz, ganz anders und besser sein, und alle werden wohlhabend und gut ernährt sein, und es gibt ganz tolle irre komplexe Berechnungen dafür, dass es so sein wird, und dann, dann knallt das teure Auto gegen die Wand und alles ist hin. Totalschaden.

Dann ist das Ziel: nämlich, ein Auto mit hoher Geschwindigkeit gegen die Wand knallen zu lassen, vollendet.

Gescheitert - - wenn dieses Wort überhaupt der weiteren Erwähnung bedarf - - ist die Rhetorik, die sich um diesen Vorgang rankt. Aber vom Anspruch her... kann Rhetorik denn scheitern? Rhetorik meint doch, viel Worte "nur Worte nur Worte", die nie das meinen, was sie sagen. Insofern ist auch die Rhetorik nicht gescheitert, sondern ein Teil der Vollendung.

Ich glaube, es ist Zeit, wieder Apollinaire aus zu graben. Surrealismus ist keine Kunstform mehr, sondern eine Wirtschaftsform, die aber sehr gut nach der Lektüre von Apollinaire zu dechiffrieren ist. Einen wichtigen Brückenschlag zurück zum französischen Surrealismus aber schenkt uns Naomi Klein in ihren Werken. Als eine Art Simone de Beauvoir der Finanzwelt. Hat man sich da erstmal durchgearbeitet, steht einem der Dadaismus offen, der im gegenwärtigen Finanzdenken seine Vollendung im Duh-Duh-Ismus findet.
Also wie in:“How did we manage to blow all the money, dude?“ "Dunno, man, I have no clue whatsoever". „Duh!..Duh!“

Heidi 2.0 meint: also die Naomi Klein, das ist eine Art kanadische Jeanne D'Arc, außer, dass es gut für sie ausgeht. Hoffentlich. Hoffentlich peilen das wenigstens jetzt die frankophonen Kanadier, dass man eine Jeanne D'Arc besser am Leben lässt..

Keine Kommentare: