Donnerstag, 21. Juni 2007

Mo Hayders "Pig Island", Ostersonntag

"poor beer-bloated sod" ist nur eine der Text-Perlen, die einem aus dem Mo Hayder Schmocker (Schmöker und Schocker) » Pig Island « entgegenpurzeln. Ist Mo etwa Oktoberfest geschädigt? Ich meine "armer von Bier aufgedunsener Schlucker" könnte so ein Text-Häppchen - Pardon - Schmankerl sein, das einer sensiblen Seele nach einer tüchtigen Portion Oktoberfest-Krachertheit in den Sinn kommen könnte.

Aber spätestens nach dem cleveren "Aled up" also etwa mit "Ale auch Hochtouren gebracht", dämmert es einem - Mo porträtiert die Sprache jenes britischen Bevölkerungssegments, das noch nicht von Jamie Olivier auf Trab - also hin zu "wholesome, downhome food and drink" gebracht wurde. Es handelt sich um das, was Briten, wenn sie auf den Kontinent herab blicken, Eurotrash nennen: Prollies. In Großbritannien. In diesem Thriller aber führt Mo im Grunde die Journalistenzunft vor... und das hat sie gemeinsam mit Harriet Köhler, die uns ganz nebenbei - und dies eine zweite Gemeinsamkeit mit Mo - auf einen äußerst qualvoll-wohligen Sprachtripp ver-führt.
Wir erleben eine Kerouac artige Sprachtour durch das innerlich zerrüttete aber äußerlich unkaputtbar erscheinende Münchner Bildungsbürgertum, das nicht über seinen Tellerrand blicken kann oder will und seine Kinder sprichwörtlich verspeist: OSTERSONNTAG. Davon aber mehr im einem späteren Blogeintrag.

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