Samstag, 15. Mai 2010

Robin Hood - ein Hacker?

In "Azincourt" is Näheres über das Phänomen der englischen Bogenschützen zu erfahren.
Das englische Königreich verfügte als einziges in Europa über eine große Schar Männer, die dem Feinde - - etwa dem Franzosen - - gleichsam chirurgische Schläge hinzufügen konnten.

Vorausseetzung hierfür war erst einmal eine gehörige Portion Arbeit.

I.Es mussten mannshohen Bögen so hergestetllt werden können, dass sie enormen Spannungen standhielten.
II. Dann mussten Männer, die die Bögen spannten und die Pfeile abschossen (am liebsten so, dass sie Rüstungen durchdrangen und Ritter töteten), erst mal gewaltige Arm- und Schultermuskeln à la Conan entwickeln.

Und das ganz ohne Steroids.

Na ja, als Ausgleich standen für das Krafttraining wohl regelmäßig Schwein, Kohl und Grütze zu Verfügung - - alles Bio, versteht sich.

III. Zuguterletzt mussten diese Krieger des Königs zu wahren Zen-Meistern des Bogenschießens werden:
Das Seil wurde bis hinters Ohr gespannt, so groß war die Bogenweite. Und so konnte der Schütze nicht mehr sehen, wie der Pfeil fliegen würde. Also musste er über Jahre hinweg so viel üben, dass allein Inituition und Konzentration den Flug des Pfeils lenken würde.
Wie aber brachte man einfache Leute auf eine solch anstrengende Laufbahn? ( Denn englische Ritter machten bei sowas einfach nicht mit: kein Pferd? Keine Rüstung?... Keine Chance!)

Die meisten einfachen Engländer spielten jedoch schon damals lieber Fußball. Deswegen wurde der Dorffußball verboten und man lenkte bereits im zarten Alter den sportlichen Geist des angehenden Torschützen auf Pfeil und Bogen.

Die besten unter ihnen wurden dann zu Spezialeinheiten des Königs eingezogen.

Nun sind die Schurken um Robin Hood besser zu verstehen:
Das war eine Art Hacker-Szene. Fortschrittliche Technik, Talent und hochgezüchtetes Können werden einfach nicht mehr für den beabsichtigten Zweck eingesetzt. Sondern so wie es Spaß macht. Und wie man die Obrigkeit so richtig ärgern kann. Und die wahre Gerechtigkeit kommt endlich auch mal zum Zug. Oder zumindest die Gerechtigkeit aus der Sicht von vogelfreien Schatzräubern und galanten (wenn man Hollywood glauben darf) Schürzenjägern.
Und das alles, weil man dann doch gemerkt hat, dass der Zweck, für den man eingesetzt worden war, nicht so besonders toll ist. Und, was etwa Hollywood tunlichst nicht erwähnt, weil man für das Fußballspielen und als Torschütze mittlerweile zu verformt ist.

Man hat's einfach zu sehr im Kopf und zu wenig in den Beinen.

Heidi 2.0 meint: könnt mir nicht passieren.

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