Samstag, 8. Mai 2010

Buscemi, Tukur, Unicorn

Wenn ich bei John Rabe das Audio auf Englisch stelle, dann kommen der Tukur meist auf Deutsch, der Buscemi immer auf Englisch. Die Japaner sprechen japanisch und man hat ja seine Untertitel.

Woher haben die das gewusst, dass man es genau so will? Ansonsten fällt mir zu dem Film nix ein. (Ja, klar hab ich geheult.)


Schmökern:
Tracy Chevalier,

The Lady and the Unicorn

Die Entstehungsgeschichte eines Wandteppichs

Brr. In welch trockenem Ton zu Beginn der wenig sympathische Pariser Maler als Ich-Erzähler Figuren einführt und die Geschichte eröffnet. Wozu dieser Stil? Ich beharre auf Genuss, wenn ich lese.
Und der stellt sich dann auch ein.

Spätestens, wenn ein Brüsseler Webermeister dem arroganten Pariser Maler erklärt, Wandteppiche haben kein Motiv heraus zu heben. Im Gegensatz zur Malerei gibt es kein einzelnes Hauptmotiv. Alles ist Bewegung und Allegorie. Und dann weiß man auch schon, dass die Geschichte anhand mehrerer Ich-Erzähler zusammen gewoben wird und die Autorin bewusst diese Erzählform gewählt hat, um eine Art Gobelin zu schaffen. Dann macht es richtig Spaß. Genuss, da bist du wieder.

Und man ist froh, dass dem unsympathischen Pariser Maler so viel über die Kunst des Wandteppichwebens erklärt werden muss, denn dann bekommt man es selbst auch mit.

Und man lässt sich darauf ein und spekuliert, wie visuelle Unterhaltung für Leute damals war.
Der Wandhang als fortlaufende Handlung. Vor-Läufer des Films?
Naja. Offensichtlich hatte man im Englischen die gezeichneten Vorlagen, nach denen exakt gewoben wurde, damals Cartoons genannt.


Heidi 2.0 meint: Ich hab kein' Bock auf Einhörner.

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