Sonntag, 7. Januar 2007

Präkarisierung und Kreativität

Die Journalistin Désirée Grebel hat etwas gegen das Präkariat Praktikum unternommen. Und knapp 45 000 Leute dazu gebracht ihre Petition an den Bundestag zu unterschreiben.
Der Widerstand einer Einzelnen.

Wir nennen es Arbeit: Holm Friebe und Sascha Lobo haben darüber geschrieben, wie es ist, wenn man Dinge, die gut waren in der New Economy 'rüber retten will. In die Zukunft.
Holm und Sascha: ich stimme euch zu. Jetzt fehlt nur noch das mit dem Einen und immer nur dem Einen: Wie kommt die kreative Klasse zur Kohle. Wie kann man etwas Vernünftiges verlangen, wenn Kreativität inzwischen Massenware wurde?

Euromayday Hamburg
Genau das fragen sich immmer mehr Leute. Zum Beispiel in Hamburg. Dort gibt es neben dem Tag der Arbeit am 1. Mai auch noch den sehr lebendigen Euromayday. Die Bilder erinnern mich irgendwie an die chinesischen Neujahr-Umzüge in San Franzisko.

Die Soziologin Mag Wompel weist darauf hin, dass es neben dem selbst gewählten Präkariat der Kreativen das oktroyierte Präkariat der Mini-, Nebenjobber gibt. Kreativität als Kommodität, als Voraussetzung für den Arbeitsmarkteintritt. Austritt. Eintritt.

Und nun eine Reihe PDFs:
Sollte die die kreative Klasse ihr Können vergolden dürfen? ... Dem Markt schließlich bringt Kreativität Reichtum .... meinen jedenfalls die Schwedin
Charlotta Mellander und der Amerikaner
Richard Florida
The Creative Class or Human Capital?
December 2006

Die Bremer Wissenschaftlerin Sigrid Betzelt geht dieser Frage nach - mit Fokus auf Frauen.
Flexible Wissensarbeit:
AlleindienstleisterInnen zwischen
Privileg und Prekarität.

Richard Florida schließlich fordert einen gesellschaftlichen Pakt, um die Ressource Kreativität
gesamtgesellschaftlich zu fördern und einzusetzen.
The Creative Compact:
An Economic and Social Agenda
for the Creative Age
Richard Florida

Solange sich jeder bewusst mit dem inneren Wert von Kreativität auseinander setzt,
besteht Hoffnung.

Heidi 2.0 schert sich darum wenig. Das Gerede über Kreativität. Sie bedauert sogar, dass Kreativität nun entdeckt wurde. So wie das mit Amerika war. Man weiß ja, was danach kam. Die armen Indianer.

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