tag:blogger.com,1999:blog-61310143180295195422024-03-13T15:18:07.614+01:00Heidi 2.0Why Heidi 2.0?
Heidi is non-consumerist. As a natural, she is into Slowfood before the invention of Slowfood became necessary. She speaks wise words from her mountain top. She is a child of
nature. And loves her goat.
To rescue Heidi from the medial realms of kitsch and sentimentality her character needed morphing....into Heidi 2.0Unknownnoreply@blogger.comBlogger103125tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-63823769929204757262011-11-16T19:46:00.005+01:002011-12-19T17:25:05.341+01:00Tulpa in Spook Country<a href="http://www.williamgibsonbooks.com/books/spook.asp">Das Buch Spook Country</a> ist ein kleiner, adretter Ratgeber darüber, wie man sich ein Leben in der heutigen Beobachtungs-und Sicherheitswelt gestalten könnte.<br />Durch Resignation und Vermeidungshaltungen etwa: man vermeidet ein Anspruchsdenken, dass man seine alten Freiheiten wieder zurück will: DENN DAS GEHT MIT GANZ, GANZ GROSSER <em><br />S I C H E R H E I T</em> <br />NICHT.... EINHER.<br /><br />Macht aber weiter nix, wenn man sich mit solch unterhaltsamen Konzepten wie etwa "Tulpa" beschäftigt.<br />Tulpa, in tibetischer Kultur ist ein energetisches Wesen mit Eigenleben, das aber seinen Ursprung in seiner Schöpfung durch ein Individuum hat. Das Individuum bleibt mit Tulpa verbunden.<br /><br />So wird in Spook Country etwa "Tulpa" mit dem westlichen Phänomen "Celebrity" verglichen. <br /><br />Nur allein dieses gedankliche Problem könnte einen profund ablenken von... tja all dem anderen Zeug, das seit 9/11 mit uns passiert ist. <br /><br /><em>Heidi 2.0 meint:</em> "Wieso, was ist denn mit uns passiert?"Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-1101953198960821492011-08-19T21:05:00.015+02:002011-08-19T21:26:51.618+02:00Sharlet, Goodman über Breivik<b>Jeff Sharlet</b> findet, dass man sich mit den Behauptungen von Breivik auseinander setzen sollte, um ihnen entgegen treten zu können.
<br />Er hält es für wenig hilfreich, die Kategorien >>verrückt<< oder >>böse<< im öffentlichen Diskurs anzuwenden.
<br />Nun, Sharlet ist ein Forscher in Sachen religiöser Fundamentalismus und hat sich tatsächlich getraut, das Manifest des Anders Behring Breivik komplett zu lesen.
<br />Hier ist er in einem Interview mit <b>Amy Goodman von Democracy Now zu sehen:</b>
<br /><a href="http://www.democracynow.org/2011/7/27/norwegian_shooting_suspects_views_echo_xenophobia">Amy and Jeff</a>
<br />Der im Video eingeblendete Titel des Manifests
<br />>>Liber ad milites templi de laude novae militiae<< ist geklaut, vom Autor <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_von_Clairvaux">Bernhard von Clairvaux</a>, einem Beneditkiner Abt.
<br />Dessen Schriften liegen aber schon etwas zurück.
<br />
<br /><b>Andere differenzierte Meinungen zu der Provenienz der Überzeugungen von Breivik</b> von:
<br /><a href="http://www.religiondispatches.org/dispatches/sarahposner/4911/breivik%27s_manifesto_on_islam_vs._%22christendom%22_as_%22demographic_warfare%22/">
<br />Sarah Posner</a>
<br />oder
<br /><a href="http://www.talk2action.org/user/Chip%20Berlet">Chip Berlet</a>
<br />
<br />...Und nochmal Jeff Sharlet in einem früheren, aufschlussreichen Interview über The FAMILY, die im Amy Goodman Interview bereits erwähnt wurde.
<br /><a href="http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=106115324">Jeff Sharlet, National Public Radio, 2009</a>
<br />
<br /><em>Heidi 2.o meint:</em>
<br />Also der Bernard de Clairvaux soll ja auch den Pinot Noir eingeführt haben.
<br />Ein Getränk mit hoch aktuellem Inhalt. Im Gegensatz zum Schriftstück De Laude Novae Militiae. Über das äh Neue Rittertum.
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<br />Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-71338390516123650322011-08-04T18:01:00.008+02:002011-08-04T18:19:28.342+02:00Die Aufklärung - ein Minotaurus<b>Die Aufklärung - das ist der Topos an dem sich Europa reibt. Wie der Eber an der Eiche.</b><br />Aufklärung, diesem angebliche Dreh- und Angelpunkt Neu-Europäischer Identität verdanken wir dem Sklavenhandel.<br />Die Klasse der Kaufleute jagte den Adligen in Frankreich ihre alte Macht ab, mit den berauschenden Gewinnen des Sklavenhandels. Denn Landbauern zu knechten, jene Domäne des Adels, erschien dagegen als eine wenig einträgliche Schinderei. Afrikanische Menschenmassen auf einem zum Arbeitsmegagulag umfunktionierten Kontinent und dessen Atolle zu verschiffen, und den afrikanischen Menschen einer absolut extremer Ausbeutung und dem Arbeitsverrecken zu überlassen, das war angesagt, das war die Handels- und Handlungskraft der aufkommenden. aufgeklärten Elite. <br /><br />Man sah aber in Frankreich keine Sklaven, denn Sklavenschiffe fuhren in bretonischn Häfen ein und dann ging's schnell weiter.<br />Die tektonischen, wirtschaftlichen Erschütterungen des neuen Wirtschaftszweiges sorgten für eine Bresche im Herrschaftsgefüge, welche die Freigeister und Philosophen erst so richtig entfesselte. So abgekoppelt waren die Denker von ihren unverhofften Sponsoren, den Sklaven-Kaufleuten in der Bretagne, dass sie im Prinzip die Sklaverei <em>schon</em> verurteilten. Und den edlen Wilden verherrlichten. Eine folgenlose Übung.<br /><br />Seit der Geburt der Aufklärung in Frankreich, die ihren Siegeszug und Durchbruch auf den Blut triefenden Schwingen der Sklaverei davontrug, gleicht Europa einem willigen aber immer wieder scheiternden Schüler des Aufklärungsgedankens, einem Schüler, der penetrant und unbefangen ganz, ganz furchtbare Patzer hinlegt oder duldet oder mitverschuldet. Wobei dann die Hüter der Aufklärung, egal in welcher Epoche, traurig den Kopf schütteln und diagnostizieren – die Europäische Zivilisation ist wiedermal sitzengeblieben: Aufklärung Sechs. Klasse wiederholen.<br /><br />Und wie schon einst unser schönes Aufklärungsideal auf den blutig gepeitschten Buckeln der Human Ressource "Sklaven" zum sine qua non der Europäischen Identität gerierte, so fordert die Repetierei in Sachen Aufklärung und das Daneben-Hauen verlässlich immer neue Opfer. Immer wieder. Die Aufklärung – ein Minotaurus, der unersättlich seine Mahlzeiten fordert. Damit er fortlebe, wie jener unerfüllbare Mythos, der er ist.<br /><br />Wären die Gaben Frankreichs an die Welt nur Käse und Aufklärung und hätte ich zu wählen. Es wäre der Käse.<br />Alternativlos.<br /><br /><em>Heidi 2.0 meint:</em><br />Käse haben wir schon und Wein auch. Sogar einen Godard haben wir. Aber Chansons haben wir keine g'scheiten.<br />Ich plädiere für die Erweiterung der Auswahl.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-53961948707562941872011-07-26T17:11:00.008+02:002011-07-26T17:26:25.215+02:00A Nickel Song for Amy WinehouseTHE NICKEL SONG by <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Melanie_Safka">by Melanie</a><br />in memory of Amy Winehouse<br /><br />Well you know that I am not a gambler<br />But I've been gambled on:<br />They put in a nickel<br />and I sing a little song<br /><br />Well I dont mind that they're lucky<br />but it seems that they always win...[]<br />They only put in a nickel and they want a dollar song... <br /><a href="http://www.youtube.com/watch?v=FAa-VzzCGyc">Excerpt from Melanie Safka THE NICKEL SONG</a><br /><br />Well Amy, maybe it wasn't even the cash they short changed you on. <br />Maybe the rip off wasn't even about that. <br /><br />"You have talent, we make you famous and Bob's your uncle…" or some such thing is what they tell ya. But it’s more like<br /><br />"You have talent, we make you famous and Jack's the ripper. .", others been dubbing.. "A most grim reaper of talent that is…", those voices claim, "none other than our dearly beloved Music Industry". <br /><br /> <em>Heidi 2.0 muses</em>: Aim for heaven. Amy, aim for heaven. Out of reach..Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-56670347224412921292011-07-14T19:51:00.002+02:002011-07-14T19:54:42.773+02:00Schulische LeistungenSommerloch Themachen: Schulische Leistungen der Jungs im Sinkflug<br /><br />Das geht ungefähr so...<br /><b>Die Jungs in Deutschland kommen einfach nich so gut weg in der Schule. </b><br />Immer sind die Mädchen - laut diverser Untersuchungen und Bestandsaufnahmen – einfach besser. Und da ist was am System schuld und es muss was geändert werden......<br /><br /><em>Aber ich glaube die Jungs haben einfach den Dreh raus. Lasst doch die Mädchen schlau meiern und herum fleißen bis zum Abi, bis weit ins Studium hinein, sagen die sich.. </em><br /><br />Und mit Recht, denn spätestens an der Uni zeichnen sich dann die ehernen und ewigen und vor allem verlässlichen Gesetze der Seilschaften und natürlichen Bevorzugungen der Jungs ab. Warum also stressen? Steht der Sinkflug der Jungs an den Gymnasien etwa in Relation zu deren späteren Chancen am Arbeitsmarkt, deren Eintritt in die Eliten der oberen Etagen, deren besseren Vergütung?<br /><br />Natürlich nicht. Also - warum die Aufregung? <br /><br />Ach, lasst doch den Jungs ihren Spaß haben und lasst sie in der Schule lottern. Später wird dann doch dann alles gut. Äh also... der Sicht der... Jungs eben. <br /><br /><em>Heidi 2.o meint:</em><br />Boys just wanna have fun. And then... get rich anf famous.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-81187370708601296572011-05-25T17:31:00.006+02:002011-05-25T17:38:59.118+02:00Gebabbel über Babelsberg<b>Es geht um Babelsberg</b><br />Genauer um Volker Schlöndorffs Beobachtungen zu Babelsberg. <br />Oskarpreisträger Schlöndorff, von dem man nun wirklich nicht annehmen würde, er sei mit Scheuklappen ausgestattet gegenüber dem Grauen der jüngeren deutschen Geschichte, fabriziert folgenden Satz:<br /><br /><em>Ich begriff, dass uns hier durch einen Unfall der Geschichte ein klassisches Filmstudio der zwanziger Jahre auf dem Präsentierteller dargeboten wurde, komplett mit Technikern, Handwerkern und</em> <b>ungebrochenen Traditionen</b>, die zurückreichten bis zu den Anfängen des Kinos. [Seite 432, Licht, Schatten und Bewegung, Volker Schlöndorff, München, 2008].<br /><br />So waren also das Dritte Reich und die DDR so kooperativ gewesen, diese Tradition nicht zu zerbrechen.. Na, dann wäre Babelsberg ja wirklich etwas ganz besonderes.<br />Sozusagen ein Teflon beschichtetes Filmstudio, am dem Alles, was sich nach den Goldenen Zwanzigern so zutrug, abtropfte, wie unverbrauchtes Fett.<br /><br /><em>Heidi 2.o meint:</em><br />Continuity ist eben das A und O bei der Filmproduktion. Und ... alles was die Continuity stört, kriegt einen Cut .. Das weiß doch jedes Kind. Außerdem sollte man das Sch<em>l</em>öne im Dorf lassen.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-38647858747916585682011-05-16T20:40:00.003+02:002011-05-16T20:52:28.782+02:00Rossini und Alpsegen1996 wurde "Rossini" beendet und heute, 5 Jahre danach habe ich den Streifen das erstemal gesehen. Lob dem Kameramann - das Auge schwelgt in angenehmem Werbespot Ambiente von hohem ästhetischen Genuss. <br /><br />Während Adorno sich über den Schwaben Heidegger und dessen Postulat der kargen Authentizität noch lustig macht, mit der herablassenden Observation, Heidegger habe einen wahren Authentizitäts-Jargon im deutschen Sprachgebrauch heraufbeschworen, ignoriert der Bayer Dietl die Existenz einer solchen Eigenschaft komplett. <br /><br />Die Figuren in Rossini zeigen von Szene zu Szene ihr vermeintlich wahres Gesicht, um dann wieder eine Kehrtwendung zu vollziehen. Oder eine zunächst scheinbar echte Gemütsregung in flache Soap-Dialoge enden zu lassen. Authentizität wird nicht etwa unterlaufen, die gibt es erst gar nicht. Auch der Bestseller-Autor kommt nicht gut weg – sein Werk so lästert der Lyriker-Kollege sei Quark, aus dessen Lenden produziert. <br />Wenn "Rossini" eine Statusabfrage eines Münchens um 1996 war so kann "Alpsegen" als Schlaglicht des Münchens im Jahre 2011 gelten. Kein großzügiger mediterraner Wirt (Adorf) hier, der Papa und Mama und Capo in einem ist. Keine dekadenten Figuren die sich in Überfluss und Übermut zu Grunde richten. Die goldenen Ante-Bellum Jahre.<br /><br />Eine Wirtin (Ellert), die streng aufs austrinken pocht und ihre Gäste mit Cassandra mäßigen Unkenrufen nicht gerade anheimelt. Kein Schneewittchen (Ferres), das von berechnendem Biest zu Rotkäppchen zu Kindermärchenerzählerin changiert, um dann wiederum zu Basic Instinct zurück zu kehren. Nö, die Weiz (Puls), die aus ihren Lenden Quark produziert. Ein Alpenlandmilchprodukt, mit dem sie den todessehnsüchtigen Max (Benny Claessens) balsamiert.<br /><br /><em>Heidi 2.o meint:</em> Nach der Krise ist vor der Krise.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-84260949377794518922011-05-09T21:02:00.003+02:002011-05-16T20:53:49.241+02:00Féminiser la Gay Pride, mission impossible<a href="http://360.ch/magazine/2011/03/feminiser-la-gay-pride-mission-impossible/">lautet die Meldung des Schweizer Magazins 360 Grad.</a><br /><br /><b>Und jetzt melden sich die Minga Gay Gaudi Buam zu Wort:</b><br />Also Christopher Street Day hat urbairische, adlige Ursprünge indem dass der Graf Valley (daher der Anglizismus) den Umzug ins Leben gerufen hat. Wobei der Heilige Christopher den mit seiner sexuellen Bestimmung ringenden Buam ans <em>Andere Ufer</em> trägt.<br /><br />Dieser altehrwürdige Umzug hat sogar den <em>Röhm Putsch</em> und den <em>Rosa Winkel</em> überdauert.<br /><br />Typisch für München ist dieser Umzug zu solch einer spektakulären Gaudi geworden, dass ihn dann auch die New Yorker Gay Männer nachmachen wollten. Mundfaul wie die Amis halt sind, nennen sie ihn CSD Day (ausgesprochen SieEsDie Dei).<br /><br />Und die ganz Welt würde sich tot lachen, wenn man das jetzt in München "Christina Street Day" nennen würde, denn der Minga Gay Gaudi Umzug ist doch schon eine globale Marke geworden. Und es dürfen ja auch lesbische Frauen von den Umzugswägen fröhlich herunterwinken auf die neidischen Massen, die nicht mitmachen dürfen. Das reicht.<br /><br />Wieso sollen Gay Männer überhaupt sich für Emanzen-Themen opfern, wenn die Frauen selber sagen, das Thema ist gegessen.<br /><br />Deswegen ist auch die brachiale Wut verständlich, und die Drohung<br /><a href="http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/522394/">„Wir rufen zur Besetzung der Münchner Frauenhäuser an besagtem Tag auf und schmeißen dort die Bewohnerinnen raus!“</a><br /><br />Sollen doch die Emanzen an Mariä Himmelfahrt ihren eigenen Umzug machen. Mal schau'n was der Papst dazusagt.<br /><br /><em>Heidi 2.0 meint</em>: Oder Christopher Street Day zu Doris Day umbenennen?Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-68202961886515942892011-03-30T19:32:00.000+02:002011-03-30T19:33:08.375+02:00Vernunft UnvernunftDer Bayrische Sonnenkönig war bekanntermaßen charmant unvernünftig.<br />Die von ihm damals in Auftrag gegebenen Schlösser sind heute Bayerns Juwelen, an denen sich Einheimische, Zugroaste und Touristen erfreuen. <br /><br />Ludwig wurde deshalb seinerzeit erst für klinisch irrsinnig erklärt, dann entmündigt und dauerobserviert und sodann geselbstmordet.<br />So weit zur Unvernunft des Bayrischen Sonnenkönigs.<br /><br />Nun zu den effizienten Atomkraftwerken. Sie sind vernünftig. Sie sind günstig (das Risiko, das sie darstellen ist so irrsinnig hoch, dass keine Versicherung sie versichern kann, ergo spart man an der Versicherung, ergo sind sie günstig). Die Leute, die ihre Laufzeit verlängert haben, die lässt man immer noch zu Wort kommen. Man hört ihr unerträgliches Gequatsche immer noch in den Medien. Obendrein haben sie es so geregelt, dass es gesetzlich gar nicht merh möglich ist sie abzustellen.<br />Dauerobserviert und entmündigt aber werden nicht etwa diese Irren, sondern Leute, die sich nicht durch Strahlung selbstmorden lassen wollen. Man nennt sie nicht etwa Irre oder arme Irre - -sondern Wutbürger.<br />Das ist aber fast dasselbe. <br /><br /><em>Heidi 2.0 meint: </em><br />Die gesamten Ludwig-Schlösser Bayerns kosteten weniger als ein Tag Erster Weltkrieg und meines Wissens nicht ein einziges Menschenleben.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-16405043185944124802011-03-14T18:35:00.002+01:002011-03-14T18:40:30.165+01:00Lost in Radiationwird Japan etwas an unserer Atommeilerstrategie ändern?<br />Die <b>Beschwichtigungsindustrie</b>, ein mittlerweile bedeutender Zweig der Medienindustrie, wird das verhindern.<br /><br />Siehe <b>WeWi-Krise</b>. (Dem beschwichtigten Mittelstand wurde vorsoglich ein Ventil zum Ablass von Restwutbeständen zur Hand gegeben: Prekariats-Bashing - wie es in Neon so schön heißt.)<br /><br />Unbeschwichtbare dagegen finden ihre Post-WeiWi-Katharsis in der Lektüre von Saskia Sassen. Naomi Klein oder eben Elfriede Jelinek - "Winterreise".<br /><br />Als Übersetzerin einer Private Equity, die Schulden beladene Immobilien verwertete, erlebte ich, wie Text zur Hure von schön frisierten Zahlen wurde. Dem Text wird jegliches Recht auf innewohnender Kohärenz abgesprochen und er wird jeglicher Logik entbunden, um nur noch als Tünche für abenteuerliche Zahlengerüste zu dienen, also letztlich: der blanken Gier. <br /><br />Die Befreiung jener Sprache aus dem Serail der niederen Dienste an der Zahlenlust und der Gier wiederum verdanke ich persönlich - wem sonst - der großartigen, gerissenen El. In der <b>Winterreise</b> wird den Bankern ihr Jargon in surreal-entblödeten Textspiralen entrissen, herausgeführt und wieder in die Freiheit entführt. Die Texthure ist ihrem Zuhälter entkommen und hat auf den <b>Brettern der Kammerspiele München</b> ihre triumphalen Freiheitstanz aufgeführt. Die Bankerpaschas müssen ohne sie auskommen.<br /><br /><b>Jetzt wird die Beschwichtigungsindustrie die Sprache zur Hure der Atommeilerpaschas machen.</b><br />Damit wir alle einsehen, dass es einfach nicht geht. Ohne Atomstrom.<br /><br /><br /><em>Heidi 2.o meint</em>: Die Zahlen sprechen doch für sich!Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-79757455213558864162011-02-11T18:31:00.006+01:002011-05-16T20:54:13.542+02:00PippiLicks enthülltDie jüngste von PippiLicks veröffentliche, streng geheime Depesche von Merkel an Sarkozy hat Wellen der Empörung in Frankreich ausgelöst.<br /><br />Merkels Forderung, in einem künftigen Ägypten die Einführing der Frauenquote erstmal zu entmutigen, ja zu unterbinden, brachte sogar die sonst komplett coole Carla Bruni auf die Palme.<br /><br />Sie solidarisiere sich ausdrücklich mit Ägyptens Frauen, die couragiert um ihre Rechte kämpften. Genauso ausdrücklich sei sie vollends unbekümmert was das Schicksal der Frauenquote in Deutschland sein werde. Denn, so Bruni: "Ich gehe davon aus, das deutsche Frauen sehr gut auf sich selbst aufpassen können."<br /><br />Und, so fuhr sie geradezu schnippisch fort:<br />"Während Waffen und Maschinen wohl unbestritten der Exportschlager der Boches sei, können man das gegenwärtig nicht vom ihrem Dichten und schon gar nicht vom ihrem Denken sagen."<br /><br />Der Eliséepalast lies verlauten, dass Carla Bruni jederzeit als Privatperson von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen könne. In einem süffisanten Nachsatz hieß es: was eine Kanzlerin ja nicht immer <em>müsse</em>.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-49177644152181233072010-10-03T20:51:00.005+02:002010-10-03T21:00:28.859+02:00Sue Monk Kidd<b>Seite 222, The Secret Life of Bees, Sue Monk Kidd: </b><br /><br />The man holding the shovel handle walked right up to the truck bumper and stared at the boys with that same half smile, half sneer I had seen on T. Ray's face a thousand times, <em>the sort of look conjured from power without benefit of love</em><br /><br />Das beobachtet Lily, und mit T. Ray meint sie ihren Vater, vor dem sie davon gelaufen ist.<br /><br />Die Geschichte enthält viele solcher beiläufiger Kleinoden, die zwar weise, aber nie ohne eine gewisse Komik sind: <br /><br /><b>Woher nehmen wir den Anspruch, dass Macht nett zu sein hat?</b><br /><br />Es ist ein tief liegendes Sehnen danach, das in uns angelegt scheint, und wir reagieren alle erst einmal empört, wenn Macht nicht nett zu uns ist. Ob Behörde oder Gott oder Väter: Wir protestieren, wir beschwören, wir wehklagen. Erst, wenn wir resigniert haben und von Macht keine Nettigkeit mehr erwarten, erst dann wehren wir uns. Und dann kann es sein, wenn wir uns wehren, endlich, dass wir dann selbst auch freundlich und mächtig sein können.<br /><br />Aber lieber geben wir doch nicht die Hoffnung auf, die Hoffnung, dass mächtige Menschen auch freundliche Menschen sind, und dass das Leben, das Schicksal, die Vorsehung oder Gott, es gut mit uns meint. Denn es könnte auch sein, dass wir ohne diese Hoffnung vollkommen verzweifeln. Denn wehren kann man sich leider nicht immer. <br /><br /><em>Heidi 2.0 meint: </em>ich glaube an das Gute und Machtvolle in meiner Ziege.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-34275809599951703482010-09-21T13:59:00.011+02:002010-09-21T14:35:12.685+02:00Sassens Kur für Finance<b> Die Soziologin Saskia Sassen skizziert die Gründe für die Finanzkrise, indem sie zuerst eine Begriffsbestimmung vornimmt.</b><br /><br /><b>Die Finanzwelt im Unterschied zu klassischem Bankgeschäft:</b><br /><br /><br /><b>Saskia Sassen:</b><br />Finance, unlike traditional banking that slowly accumulates capital, can be thought of as a capability for making capital, and hence enabling the launch of major projects.<br /><br /><em>Gut, also die Finanzsektor kann Kapital erzeugen und das ist erst mal ganz nützlich. Es ermöglicht großangelegte Projekte.</em><br /><br /><b>Saskia Sassen:</b><br />Financial assets are basically debt, but debt with the special feature that it promises to make great profits.<br /><br /><em>Ressourcen deren sich die Finanzwelt bedient, sind jene Art von Schulden, mit denen großartige Gewinne zu erzielen sind.</em><br /><br /><b>Saskia Sassen:</b><br />This ingredient of finance rests in turn on the need to "financialise" non-financial economic sectors. Because finance is about debt it needs grist - bits and pieces of the "real" economy - for its mill. <br /><br /><em>Die Wachstumstrategie der Finanzwelt: Segmente der Wirtschaft werden abgeklopft nach gewinnbringenden Schulden. Schulden können gehandelt und gebündelt werden: Es entstehen neue Finanzprodukte, mit denen wie mit einer Währung gehandelt werden kann. Auch in Sektoren, die erst mal nichts mit Finance zu tun haben.</em><br /><br /><em>Ein beliebtes Instrument der Finanzwelt in den USA ist das Credit Derivative:<br />Eine Bank kann das Risiko eines Kundendarlehens veräußern, während die Bank intern das Darlehen weiterlaufen lässt, als sei gar nicht gewesen. Der Kunde hat keine Ahnung - -jedenfalls nicht bevor er Zahlungs unfähig wird. Denn die Leute die das Risiko übernehmen, sind etwas ungemütlicher als die Bank.</em><br /><br />Ähnliches geschah übrigens hierzulande als die HVB weniger attraktive Immobiliendarlehen an Inkassounternehmen mit Banklizenz weitergab. Sobald die neue "Bank" des Darlehens habhaft war, trieb sie die Kredite brutal ein - -und Leute verloren ihre Immobilien blitzschnell und standen zusätzlich vor einem Schuldenberg. Ganz klever. Es wurde ganz in der Manier der Finanzmärkte ein beachtlicher Profit mit Schulden erzeugt, den herkömmliche Banken nicht erzeugen können.<br /><em><br />Also nun zurück zu einer bestimmten Form des Credit Derivative: credit default swaps (CDS)</em><br /><br /><b>Saskia Sassen:</b><br />By 2000, the complexity of what was getting bundled had intensified - via derivatives on interest rates on long chains of corporate debt, credit default swaps (CDS)<br /><br /><em>Ein CDS funktioniert wie eine Versicherung, die ein Darlehensgeber mit einer dritten Partei zu einem Darlehen abschließt. Es fallen also Gebühren an - für die Versicherung eines Darlehens. Damit kann eine Bank eine Herunterstufung der Kreditwürdigkeit verhindern, wenn ihre Darlehen notleidend werden. Das Risiko wird ausgelagert. Der "Versicherer" streicht regelmäßig Gebühren ein und muss im Ernstfall für das Darlehen aufkommen.<br /><br />Klingt wie ein unscheinbares Nischengeschäftchen. Weit gefehlt:</em><br /><br /><b>Saskia Sassen:</b><br />In fact CDSs had become the ultimate power-tool, a "made-in-America" product whose quantitative value jumped from $1 trillion in 2001 to $62 trillion in 2006 (more than the combined GDP of all the world's countries, $54 trillion). <br /><br /><em>GDP - Bruttosozialprodukt - Gross Domestic Product.</em><br /><br /><em>2008 wurde die Zahlung der Darlehen in großem Maße eingefordert - - und so brach das System zusammen.</em><br /><em><br />Auch die Autorin Sassen findet es nicht grade gut, dass nun alles wieder von vorne anfangen soll, denn der Staat und Steuerzahler haben ja die Rechnung begleichen müssen. Die Behauptung ohne Finanzinstrumente geht gar nichts mehr, widerlegt die gebürtige Europäerin:</em><br /><br /><b>Saskia Sassen:</b><br />Small, local banks and credit unions can in great part meet the credit-function needs of complex economies. After all, most firms and households in major states (such as Germany, the United States and Japan) do not need high finance.<br /><em><br />Warum geht es trotzdem weiter als wär nix gewesen?<br />Der Mythos, dass Finance so irre komplex ist, das kein Politiker mehr durchblickt und eh' nix machen kann, funktioniert wie ein Schutzschild:</em><br /><br /><b>Saskia Sassen:</b><br />I just don’t see our political classes able or willing to do it. Not able because they simply do not do their homework on finance – they have decided it is too complex (which it isn’t) and so delegate matters to the sector itself; same thing in the US. And they are not willing because once you do not think you can understand high finance, you lose your political compass. I think thtis was also Obama’s problem in his (disastrous) selection of Summers/Geithner as his economic/fin team. Here I am with Gillian Tett’s intelligent stance: there is work to be done (not her words) -- there is no easy and no perfect solution but we need to work at finding/developing workable ways of governing finance and pushing it in a different direction from where it has been the last two decades.<br /><em><br />Zugegeben, das war jetzt alles etwas trocken und ging mir nicht besonders locker von der Hand. Dennoch behaupte ich, dass man es schon verstehen kann, wenn man sich Mühe gibt.</em><br /><br /><em>Sicher - - die Modelle die hinter Derivaten stehen, sind Atem beraubend komplex. Ihre Anwendung dagegen ist verständlich. Es muss ja keiner Mechatroniker sein, um Straßenverkehrsregeln zu gestalten.</em><br /><br /><br />Quelle<br />http://www.opendemocracy.net/print/48568<br />A global financial detox<br />September 2009<br /><b>Saskia Sassen:</b><br /><br /><br />Gilian Tett:<br />http://www.thedailybeast.com/blogs-and-stories/2010-05-16/the-most-powerful-woman-in-newspapers/Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-70308816345981226092010-09-18T13:47:00.010+02:002010-09-19T10:18:26.358+02:00Wassernixen<b>Angelica Hagenstein</b> war eigentlich Vorsitzende des Gesamtpersonalrats der Stadt München. <br />Unter diese Rubrik fällt auch Daseinsvorsorge und diesen Begriff fasste Frau Hagenstein sehr flächendeckend auf: Wasser brauchen wir Menschen zum Leben, also gehört es zur Daseinsvorsorge. <br /><br />Seit Nestlé die natürliche Ressource Wasser weltweit als zu erschließende Ware entdeckt hat, ist auch unsere Wasservorsorge ganz konkret gefährdet. So gab Frau Hagenstein Anstoß zum Aktionstag <b>"Klar - Münchner Wasser"</b> im Rahmen der <a href="http://www.nachrichten-muenchen.de/index.html?art=7662">Daseinsvorsorge.</a><br /><br />Dank <em>Udes</em> Sturheit waren nämlich weder die Wasserversorgung noch sonst irgendwelche klassischen Domänen von Stadtwerken an Aktiengesellschaften verkauft worden. Dazu gehörte mal viel Mut - - damals vor der Finanzkrise. Jetzt wird diese weise Voraussicht des Oberbürgermeisters regelrecht gefeiert.<br /><br /><b>Water Makes Money</b><br />indes beleuchtet die ganz konkreten feindlichen Grundwasser-Übernahme Versuche von globalen Unternehmen. <br />Water Makes Money<br /><b>Ein Film von Leslie Franke und Herdolor Lorenz</b><br /><a href="http://www.watermakesmoney.com/de.html">Watermakesmoney.org</a><br /><br /><b>Die Premiere von „Water Makes Money" wird am Donnerstag, dem 23.September 2010 gefeiert - zeitgleich in möglichst vielen deutschen, französischen und anderen europäischen Städten und Gemeinden. </b><br /><br />Der Film wurde von Bürgern finanziert. Etwa auch von Frau <b>Christiane Hansen</b>, gebürtige Französin und pensionierte Gymnasialprofessorin in München, Mitglied von Wasser in Bürgerhand. Sie stellte die Filmemacherin <b>Leslie Franke</b> und ihre Filmprojekte in München vor. Die Dreharbeiten für Watermakesmoney hat sie vor Ort in Frankreich begleitet. Überdies betreibt sie Lobby-Arbeit in Brüssel – wenn es um Wasser geht. <br /><br />Frau Hansen ist auch am Aktionstag "Klar - Münchner Wasser" regelmäßig mit einem Infostand und charmanter Unterhaltung präsent. <br /><br />Frau Hagenstein übergab nun vor der Sommerpause das Zepter des Gesamtpersonalrats der Stadt München an Frau Ursula Rüddigkeit. Doch Ruhestand wird wohl kein Zustand für Frau Hagenstein sein, hoffentlich auch nicht - wenn es um Wasser geht.<br /><br /><em>Wildes, grandioses Wasser, fällst mit hocherhobenem Köpfchen, auch wenn man dich bereits gezähmt hat! Hier, wo du gerade brausest, bist du noch nicht einmal gechlort für deine Wohngebiete</em><b>r</b>....<br />Zitat aus<br /> Gier, <b>Elfriede Jelinek</b>, September 2001, 1. Auflage, Rowohlt, Hamburg, Seite 214Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-64267291468876246762010-09-05T14:40:00.004+02:002010-09-05T14:45:39.594+02:00Totenauberg, Jelinek<b>Werbung arbeitet mit Assoziationsketten, Wortspielen</b><br /><br />Das macht die <b>Jelinek</b> auch. Bloß bei ihr ist es so, dass man <br />danach, also nach der Lektüre, <em>niemand</em> mehr etwas abkauft.<br />Vor allem sich selbst nicht. <br /> <br /><em>Heidi 2.0 zitiert:</em> So herrscht wieder die Ruhe des Erfreulichen. Und Sie sitzen hier. Aufs neue bereit, ein Wirt für die Ungültigen zu sein, die Karten gekauft haben, die ihrerseits entwertet werden müssen. [Totenauberg, 1991, bei Rowohlt, Reinbek, Seite 14] Tja. Öh. Hm. Ah ja!... Hehe.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-18229020675041556602010-08-29T13:09:00.000+02:002010-08-29T13:10:40.326+02:00EisküsseWas ist schief gelaufen, wenn eine Filmszene mitten im Sommer stattfindet, aber die Atemwölkchen der Schauspieler zwischen den Kussszenen deutlich zu sehen sind, <em>wie im Winter?</em><br /><br />Es wurde <em>im Winter gedreht</em>, weiter nichts Besonderes. <br />Nein das war nicht die gesuchte Antwort.<br /><br />Die Schauspieler haben es versäumt vor der Szene <em>Eis</em> zu kauen.<br /><br />Was man so alles Audiokommentaren entnehmen kann....<br /><br />Secret Life of Bees<br />Regisseurin: Gina Prince-BythewoodUnknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-83754583624840969062010-08-27T10:26:00.004+02:002010-08-27T10:36:24.579+02:00Ach, du liebe ZEIT.Wieder und wieder beklagst du, liebe Zeit, dass sich die europäischen Neoliberalen und Rechten heuchelnd und hechelnd des Diskurses über die Rechte der islamische Frauen im Westen annehmen. Jüngst am Beispiel Holland.<br /><br />Wir wissen aus der Geschichte, liebe Zeit, dass dies eine bewährte Taktik der Politik ist: <br />sich durchaus vernachlässigten oder tabuisierten Themen unter den Nagel zu reißen und populistisch aus zu schlachten. <br /><br /><b>Das tut sie sicher auch die neue europäische Rechte.</b><br /><br />Aber.. . wie kommt es dazu, liebe Zeit, dass die Würde islamischer Frauen in Europa ein vernachlässigtes oder gar ein tabuisiertes Thema ist?<br /><br />Mir, liebe Zeit, geht es nicht etwa so, dass ich Triumph oder Häme empfinde, wenn eingeschüchterte, geduckte Frauen mit oder ohne Kopftüchern an mir vorbei huschen. Teilnamslosen oder hassenden Blickes, Hass - auch gegen mich, der augenscheinlich priviligierten, die allein durch ihre Existenz eine Demütigung dieser Frauen darstellt. <br /><br />Ich als Ungläubige darf „unverschämt“ viel, und niemand staft mich ab. <br />(Wirklich nicht? Aber dass ist wieder eine andere Geschichte...)<br /><br />Diese wiederkehrenden Begegnungen entwürdigen mich und es beschleicht mich eine unbestimmte Angst - - um diese Frauen und um mich. <br /><br />Es ist eine öffentlich vorgeführte Entwürdigung meines Geschlechts durch eine andere Kultur, die aber nicht fern ist, sondern hier.<br /><br />Deren Herrschaftsstrulturen Kultur übergreifend nichts Gutes für mich als Frau bedeuten kann - liebe Zeit.<br /><br />Die Erwartung, dass sich Männer, die diese Herrschaftstruktur geschaffen haben - und ganz offensichtlich Vorteile daraus ziehen – dieser freiwillig entsagen, weil sie in einer solchen <em>schönen Demokratie leben</em> klingt naiv. Deswegen wird diese Erwartung auch nicht explizit so ausgesprochen. Sie schlingert nebulös durch Erlasse, Meinungsäußerungen, Empörungsgesten... Zeit-Kolumnen..<br /><br />Wie sonst ist die Kriminalisierung der Frauen, die Gesichtsschleier tragen zu erklären?<br />So, als hätten die Frauen überhaupt eine Wahl, sich in dieser Sache gegen ihre Männer und ihre Umgebung aufzulehnen.<br /><br />Es gibt bislang keinen öffentlichen Diskurs, der dieses Thema auch nur annähernd differenziert angeht. Auch bei dir nicht, liebe Zeit.<br /><br />Und die schlaue, fiese Rechte nutzt das einfach so aus, bastelt sich daraus eine Fremdenfeind-Keule und haut drauf.<br /><br />Diese Taktik der Rechten wiederum ist ein ganz, ganz großes, Zeit loses, Nase rümpf Thema. Inzwischen schon ein echter Klassiker.<br /><br />Warum nimmst du, liebe Zeit denen die infame Keule nicht einfach weg? Keine Zeit? <br /><br />Ach du liebe Zeit.<br /><br /><em>Heidi 2.0 meint:</em> Weiche Bock, jetzt wird die Geiß zur Gärtnerin gemacht.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-26476739726054496692010-08-22T13:01:00.006+02:002010-08-22T13:16:16.219+02:00Habeas Corpus<b>Angriff auf die Freiheit</b><br /><br />Julie Zeh und Ilija Trowanow holen in diesem Buch ganz schön weit aus, um zu zeigen, dass Freiheit ein Grundrecht ist:<br /><br />Die alten Griechen müssen her,<br />die Römer, <br />die Declaration of Independence, <br />die Französiche Revolution.....<br /><br />Leider gibt’s ja in der deutschen Geschichte nun mal nich so <em>sehr</em> viel Beispiele von altehrwürdiger Freiheit, die jetzt grade mal schnöde eins drauf kriegt.<br />Nix dergleichen made in Germany, das über 1945 - retro - hinausgeht.<br /><br />Von daher ist Zehs Rundschau auf die historische <em>Freiheit der Anderen</em> verständlich. Es ist halt keine gefühlte Tradition in Deutschland sondern eine Idee. So ne Idee wie: <br />Die Gedanken sind frei. <br /><br />In diesem Panorama der <em>Freiheit der Anderen</em>, taucht unweigerlich HABEAS CORPUS auf, allerdings in Verkleidung:<br />Seite 22.<br />Habeas Corpus hieße, so meint Zeh,"Du sollst den Körper haben", also "Du, britischer König darfst gern jemand verhaften lassen, wenn es dir passt und seinen Körper ins Verließ werfen."<br /><br />..Das hatte ich aber anders in Erinnerung, dank des unermüdlichen Geschichstschulmeisters Gore Vidal, der in LONCOLN eine Szene beschreibt, in der HABEAS CORPUS gleichsam die Hauptrolle spielt(nur Gore Vidal kann sowas).<br /><br />Es ließ mir keine Ruhe und nun hier das Ergebnis miner Unruhe: <br /><br />Habeas Corpus heißt:<br /><br />Du, britischer König MUSST den Körper vor Gericht schaffen, damit beurteilt werden kann, warum du ihn in den im Knast hast stecken lassen.( Also nicht weg sperren ohne darauf folgende gerichtliche Intervention.)<br /><br />Und das Habeas Corpus Amendment ist eine Verschärfung eben jener Bestimmung zu Gunsten des Gefangenen.<br /><br />VICTORIA by the Grace of God, of the United Kingdom of Great Britain and Ireland Queen, Defender of the Faith, to J.K., Keeper of our Gaol of Jersey, in the Island of Jersey, and to J.C. Viscount of said Island, Greeting. <b>We command you that you have the body of C.C.W.</b> detained in our prison under your custody, as it is said, together with the day and cause of his being taken and detained, by whatsoever name he may be called or known,<b> in our Court before us</b>, at Westminster, on the 18th day of January next, to undergo and receive all and singular such matters and things which our said Court shall then and there consider of him in this behalf; and have there then this Writ.<br /><br />Zitat: http://en.wikipedia.org/wiki/Habeas_corpusUnknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-36610085126318582682010-08-17T09:22:00.005+02:002010-08-17T09:35:35.855+02:00Joseph Campbell<b>Der</b> Geheimtipp vieler Drehbuch-Schreib-Gurus: <br />Joseph Campbell.<br />Campbell schrieb und schrieb Bücher über Mythologie und Jung und Heinrich Zimmer.<br />Seine Grunddisziplin war eine Art vergleichende Mythologie der Völker, sein Leitmotiv, die innere Reise des Helden.<br /><br />Daraus wurde dann kurz und knapp jene Drehbuch-Lehre: Protagonist wird aus dem Gewohnten geworfen, besteht Abenteuer und kehrt in Vollendeung eines Kreises zurück zum Gewohnten. Aber nur fast - denn innerlich ist der Protagonist vollkommen verändert.<br /><br />Joe Campbell sagte selbst über sich, dass er Jahrzehnte keinen Film guckte und ziemlich überrascht davon war, dass Leute wie George Lucas ihn so verehrten.<br /><br /><em>Heidi 2.0 meint:</em> My fave J.C. quote is, When then baby is born it just knows <em>what to do with it's mother's body</em>.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-72092417532487618372010-08-16T12:17:00.006+02:002010-08-17T09:20:11.691+02:00French Fries, French Kissing, Going Dutch<b>More <a href="http://heidi20.blogspot.com/2010/08/tami-hoags-dialogs.html"> Tami Hoag nuggets</a> out of A THIN DARK LINE:</b><br /><br />Annie, the protagonist (who in wanting to walk the <em>straight and narrow</em> finds that life is made of compromise) explains to a groundskeeper that she belonged to the sheriff's office and <em>not</em> the police<br />Groundskeeper shows contempt for such differentiations: Bah, dogs is all dogs when you calls 'em for supper.<br />: : :<br />Annie feeling guilty for giving in to lust and passion: That's what I get for playing tonsil hockey with Nick.<br />Well the tonsils are way back in your mouth. Playing hockey with them that's what people call "French kissing" all over the States <em>except</em> in the French Triangle in Louisiana.<br /><br /><b>So much for Hoagisms.</b> <br /><br />What with all the cussing that's evidently going on in the French Triangle - I begin to understand why Americans like to say "excuse my French" after voicing their opinions in a passionate, rather assertive manner, enriched with four letter words.<br /><br />But then only Americans call deep fried potato cut outs <em>French Fries</em>. The French know very well it's a dish of Belgian extraction and call them simply <em>frites</em>.<br /><br />But then again I wonder if any Dutch person will ever say, <em>let's go Dutch</em>. <em>Going Dutch</em> means everybody pays their own way after dinner in a restaurant.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-49244261754679141112010-08-14T10:39:00.011+02:002010-08-17T09:22:07.867+02:00TIKKUN<b>Tikkun</b> - Repair, Healing<br /> - from <em>Tikkun ha-Olam - <br />The Repair of The World</em> - <br />is the title of Michael Lerner's mag and made waves in America with its basic tenet that justice toward the people of Gaza is a corner stone of contemporary religous practice. <br /><br />To me, <em> Reparing The World</em> always sounded a bit grand and way too general for a Jewish religous principle and so today I went looking online.<br /><br /><b>This line by Sanford L. Drobs I liked:</b><br />"The pursuit of a balance between Kindness and Judgment (a balance which according to Cordovero must be weighted slightly in the direction of kindness), <br />is a critical aspect of Tikkun ha-Olam."<br /><br />This saying denotes a spiritual attitude which may then launch adequate action....hm, more like an ongoing process . . . the balancing. <br />So this is my current perception of TIKKUN HA-OLAM.<br /><br />Michael Lerner's position had been a novelty because before TIKKUN mag, the idea of justice toward the people in the Gaza Strip was seen as a Jewish intellectual, liberal stance <em>outside of</em> if not <em>in conflict</em> with religious considerations.<br /><br />So Lerner showed that there is a way to reconcile deeply held religious beliefs with fairness toward the people of Gaza. <b>www.tikkun.org</b><br /><br /><em>Heidi 2.0 says</em> Me, I gotta repair to the breakfast table. My fave repast.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-71844081871669495482010-08-13T20:28:00.004+02:002010-08-13T20:36:28.404+02:00TAMI HOAG'S DIALOGS<b>TALK IN THE FRENCH TRIANGLE - </b><br /><br />Novelist Tami Hoag - née Mikkelson - tries to capture the language of the French Triangle in Louisiana. In the following dialog between a defense attorney and a cop, insults are traded with considerable imagination. (Quotes from: A Thin Dark Line).<br /><br />Attorney: I sure as hell don't trust you any farther than I could throw a grown hog.<br /> . . .<br /> <br />Cop: Collusion! You give yourself a hernia in trying to drag that dead horse in to court, you old goat.<br /> . . .<br /><br />Attorney: Smith Pritchet will bring charges before you can digest the grease you ate for breakfast.<br /> . . .<br /><br />Gus's features twisted as if he had just got wind of day old road-kill.<br /><br /><br /> : : :<br /><br />Conversation between two cop partners. One of them in a holding cell, thus in trouble.<br /><br />Nick ( in the cell): I find out you fucked me over, you'll wish your mama and daddy never got past first base.<br /> . . .<br /><br />Chaz ( from outside the cell) while suggesting a defence lawyer to Nick: That ol' boy can make Lucifer look like the poor misunderstood neglected child of a dysfunctional family.<br /><br /><br /><em>Heidi 2.0 muses:</em> "Why.... isn't that just beastly."Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-90242181979986729422010-08-09T17:15:00.003+02:002010-08-09T17:23:06.496+02:00Mit Izzo in MarseilleBin grade mit Izzo in Marseille. Dort gibt es Typen, die lassen Sätze vom Stapel wie:<br /><b>Die Gewöhnung an das Leben ist keine Existenzberechtigung.</b><br /><br /><br /><em>Heidi 2.0 meint:</em> Total Kheops!Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-83422033842112723342010-08-08T09:27:00.011+02:002010-08-09T17:22:09.287+02:00Soundtrack Festival Ghent, Zadeks Repertory<b>Gefunden auf Klassik-Radio: Soundtrack Festival Ghent</b><br />Ich geb's zu, in Sachen Klassik lasse ich mich von <em>Klassik Radio</em> verwöhnen. Die Sprecherinnen und Sprecher der ersten Stunde haben so was von witziger, spritziger Moderation drauf - das ist wie Champagner für die Ohren.<br /><br />Anspruchsvoll, nicht unbedingt immer ernst, ist Klassische Musik. Immerhin war ja Klassik die Zelebrier- und Kurzweil-Musik der Aristokratie, die sich von ihr Zerstreuuung, aber auch Erhebendes erhoffte und bekam. Am Hof wurde die Musik ja wohl nicht in strengem oberlehrerhaften Ton angekündigt - wie bei so manchen anderen Sendern. <br />Und erst die Filmmusik bei Klassik-Radio. Schwelg, schwelg. In <a href="http://www.klassikradio.de/Radio/Service/Details/06f8927f-5efb-7adc-0c43-4524dc30b5ff">Ghent </a>gibt's im Oktober eine Filmusik-Preiskrönung mit den Komponisten anwesend. <br /><br />Das britische Repertory Theatre:<br />Dies ist wohl annähernd die Art Theater, die Peter Zadek in England vorgefunden hat.<br /><a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Repertory_theatre">Unglaublich - der Zeitrahmen </a><br /><br />Es unterscheidet sich erheblich vom <br /><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Repertoiresystem">Repertoire-Theater</a>.<br /><br /><em>Heidi 2.0 meint:</em> Folglich ist das En-Suite Theater die Alternative zum Repertoire-Theater.Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6131014318029519542.post-87799540617803007752010-08-04T09:56:00.003+02:002010-08-04T10:02:46.675+02:00Rohstoff Seele<b>Privacy had become a convenient fiction.</b><br /><br />The Travellers<br />John Twelve Hawks<br /><br /><br />Ja gut. Privat gibt es nicht mehr, aber viele brauchen die Illusion davon.<br /><br />Eine besondere Art des Verschwindens der Privatheit beleuchtet das Phänomen der Trendscouts.<br />Denen, die augenblicklich <em>jung</em> sind, wird, bevor etwas zu einer echten Szene werden kann, aufs Maul geschaut:<br />Jegliche kreative oder noch so zögerliche Art der Selbsterkundung und Ablösung vom Gelernten und deren äußere Zeichen wird abgeschöpft und fließt in Werbe-Bilder und Botschaften. <br /><br />Auf Seiten der Jugendlichen ist dies aber keine bewusste Erzeugung eines kreativen oder künstlerischen Werkes, sondern eine innere Notwendigkeit, deren Gelingen Privatheit bedarf. Oder eben jene Geborgenheit und jenen Schutz einer eingeweihten Gruppe.<br /><br />Die <em>Zielgruppe</em> der Trendscouts befindet sich also in einem Belagerungszustand. Es folgen die üblichen Handlungsweisen gegen vulgäre Neugier: verstecken, absurdes, skurriles Handeln, stumme Verzweiflung, Verkümmerung der Impulse und endlich, das kollektive und andauernde Coming-of-Age als Performance. <br /><br />Aber so, wie eben die <em>Zielgruppe</em> den Trendscouts ein Stückchen Seele gewährt, das in in Medienerzeugnisse umgewandelt wird – so nimmt sich halt auch die Jugend selbst den kreativen Stoff, den die Menschen hinter den Medien erzeugen, ohne hier groß über Besitz und Urheberrecht nachzudenken.<br /><br />Wie sollen sie auch. <br /><br />The revolution will not be <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/The_Revolution_Will_Not_Be_Televised"> televised?</a> Von wegen.<br /><br /><em>Heidi 2.0 meint:</em> Roh-Stoff Seele, der nur dann endet, wenn es keine Menschen mehr gibt.Unknownnoreply@blogger.com0